Pädagogische Überlegungen
Mit Unterrichtsprojekten die gewohnte
aber auch genormte Struktur des Schulalltags zu verlassen
hat für SchülerInnen wie LehrerInnen durchaus anregende
Wirkung, so auch beim diesjährigen Projekt der Gestaltungsklassen
der Fachoberschule.
Die Kulturabteilung der Augustinum-Wohnstifte
hat für dieses Jahr das Thema Generationen gewählt
und die verschiedenen Institutionen um Mitarbeit gebeten.
Uns schien das Thema gut geeignet, einmal weniger mit abstrakt-ästhetischen
Themenkreisen, sondern konkret mit Menschen zu arbeiten und
sie in den Mittelpunkt der gestalterischen Auseinandersetzung
zu stellen.
Jeden Menschen beschäftigt die Frage
nach der Zukunft unabhängig von seinem Alter. Wie haben
sich die Bewohner des Augustinums in ihrer Jugend - also in
dem Alter, in dem unsere Schülerinnen und Schüler
jetzt sind - die Zukunft vorgestellt und was ist daraus geworden
?
Ausgehend von den Erzählungen und Geschichten der älteren
Menschen, ihrem zur Verfügung gestellten fotografischen
oder anderen Informationsmaterial sollen die Schülerinnen
und Schüler mit bildnerischen Mitteln wie Fotografie,
Video, Zeichnung, Bildergeschichte.... eine eigene gestalterische
Position finden.
Von Dokumentationen verschiedener Lebensabschnitte, über
verschiedene Formen des Archivierens, der Spurensuche bis
hin zu eigenen künstlerischen Stellungnahmen steht eine
breite Palette an Ausdrucksformen zur Verfügung. Die
ersten Berührungsängste waren überraschend
schnell überwunden. BewohnerInnen und SchülerInnen
fanden sich zu kleinen Gruppen, die sich mit viel Energie
an die Bearbeitung des gemeinsamen Themas machten. Die Intensität
der Kommunikation ließ dabei keine Unterschiede zwischen
den Generationen erkennen.
Nebenbei sorgte die gastfreundliche Atmosphäre
des Wohnstiftes neben ausreichend Räumen auch perfekt
für unser leibliches Wohlergehen.
Nach zwei intensiven Tagen ging es in der Schule um die Nachbearbeitung
des Projektes. Die erste Aufgabe war das gesammelte Material
zu sichten und sich dann in einem weiteren Schritt für
eine entsprechende bildnerische Form zu entscheiden. Neben
Zeichnungen und Videofilmen entstanden vor allem Collagen
und Materialbilder. Am 6. Juli 2004 werden die Arbeiten in
einer Ausstellung in der Galerie des Wohnstifts präsentiert
und stehen dann der Öffentlichkeit für eine weitere
Auseinandersetzung zur Verfügung.
Andreas Riedlberger / Hubert Kretschmer - München, im Juli 2004
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