Ein Kulturspaziergang 
durch München auf den Spuren des Klassizismus
Station 8
Gegenüber dem Bazargebäude treten zwei palastartige dreistöckige Bauwerke, Odeon (1826-28) und Palais Leuchtenberg (1816-21), hinter die Baulinie der Ludwigstrasse zurück und öffnen den Odeonsplatz in westlicher Richtung um einem Reiterdenkmal für König Ludwig I. ehrerbietig Platz zu schaffen. Die Gebäude errichtete Leo von Klenze im Auftrag des Königs und des Herzogs von Leuchenberg.
Das Leuchtenberg-Palais (für den Schwiegersohn von Max I.-Joseph, Vizekönig von Italien und Siefsohn Napoleons, Eugene de Beauharnais) bereits 1816 gebaut, gab das Vorbild ab für die äussere Gestaltung des gegenüber liegenden Odeon und ist seinerseits dem Palazzo Farnese in Rom verwandt. Im Foto zu sehen ist ein Teil des Odeon, das seiner ursprünglichen Bestimmung und seinem Namen nach ein Konzertsaal war und die Musikhochschule beherbergte, Beide Gebäude waren im Krieg so erheblich beschädigt, dass ihr bis 1966 erfolgter Wiederaufbau nur noch wenig von der originalen Substanz enthält. Der ehemalige Konzertsaal ist heute der Innenhof des Innenministeriums, das Palais Leuchtenberg beherbergt das Finanzmninisterium. Beide Gebäude sind öffentlich praktisch nicht zugänglich.
Zwischen den beiden Bauwerken führt eine schmale Lücke auf den Wittelsbacherplatz und vor dieser Gasse steht das nach Enwürfen von Schwanthaler 1862 von Widmann ausgeführte Reiterbild. In den gotisierenden Stilelementen der Gewänder und auch des Sockels erscheint das Standbild als eines der wenigen Muster romantischer Plastik.
Quellen
Biller /Rasp, "München Kunst&Kultur Lexikon, Ludwig 1994, S. 227f