Ein
Kulturspaziergang
durch München auf den Spuren des Klassizismus |
Die Staatsbibliothek war Gärtners erster Grossbau an der Ludwigstrasse und entstand in den Jahren zwischen 1832 und 1843 im Auftrag von König Ludwig I. Stilistisch finden hier Elemente italienischer Palastarchitektur der frühen Renaissance Verwendung. |
Die
Pläne für den Bau einer Staatsbibliothek reichen zurück
bis ins Jahr 1827. Als Standort wurde neben der Ludwigstrasse auch der
Königsplatz (gegenüber der Glyptothek) erwogen. Geldmangel verzögerte
die Grundsteinlegung. Der symmetrisch angelegte zweiflügelige Bau
von 155m Länge mit einem hohen Rustika Untergeschoss und zwei Obergeschossen
in unverputztem Ziegelmauerwerk (grösster 'Blankziegelbau' Deutschlands)
erschließt sich über eine mittig vorgelagerte Freitreppe und
drei große Rundbogenportale. Vier Sitzfiguren bewachen die Aussentreppe
(Aristoteles, Hippokrates, Homer und Tukydides nach Entwürfen von
Schwanthaler). Im Inneren ersteigt man das Obergeschoss durch ein monumentales
Treppenhaus, dem die Scala dei Giganti im Dogenpalast zu Venedig als Vorbild
diente. Der Bau wurde nach schweren Kriegszerstörungen erst bis 1966
wiederhergestellt und durch einen Trakt an der Ostseite erweitert.
Die Bibliothek ist mit ca. 6 Mill. Bänden neben Berlin die grösste Universitätsbibliothek Deutschlands. |
Biller /Rasp, "München
Kunst&Kultur Lexikon, Ludwig 1994, S. 172f
Die Abbildung zeigt eine Grafik? von Heinrich Adam 1839, Abb. aus "Leo von Klenze", Katalog des Stadtmuseums München, Mai 2000, S.271 |