Zur Einstimmung habe
ich vier kleine Hölzchen auf dem Schulhof ausgelegt und alle Schüler
mehrfach einen Achter fahren lassen, mit Licht und im großen Gang.
Bild: fahr_2.jpg Die Schüler machten
recht erfrischende Erfahrungen
Bild: fahr_4.jpg: die Schüler waren
gelegentlich recht konzentriert bei der Sache
Im Hinblick auf den
kommenden Themenkomplex habe ich das Fahrrad in den Werkraum genommen
und auf den Tisch gestellt.
Bild: fahr_1.jpg:
Ein erheblicher Schwerpunkt sind die Bremsen. Am Fahrrad befinden sich
zwei Felgenbremsen und eine Rücktrittsbremse. Die Felgenbremsen müssen
mit der Stellschraube am Handgriff eingestellt werden, an der Bremsbacke
oder an der Klemmschraube des Bowdenzugs. Beim Probefahren im Schulhof
benutzten die Schüler besonders gerne die sehr wirkungsvolle Bremse
am Vorderrad.
Bild: fahr_3.jpg:
Im Anschluss daran haben die Schüler ihre erste Zeichnung angefertigt,
mit recht ordentlichen Ergebnissen (nach einer Tafelzeichnung).
Bild: fahr_8.jpg:
Eine weitere Stunde war der Reparatur eines Lecks im Reifenschlauch, der
Luftpumpe und dem Reifendruck gewidmet. Fast alle Schüler hatten
bereits Erfahrung mit einem Platten, wie man den Schlauch aus dem Reifen
herausholt und wie man ein Leck dazu abdichtet.
Bild: fahr_9.jpg:
Ich habe anschließend auf dem Wertstoffhof zwei alte Räder
mit Kettenschaltung und Nabenschaltung besorgt, sie ohne Spezialwerkzeug
zu Hause im Schraubstock nach dem Putzen aufgeschraubt und die Teile zur
Demonstration nur leichtgängig wieder zusammengesetzt. Wer das Rad
aus dem Rahmen genommen hat, kann sich bereits mit der Nabe selbst beschäftigen.
Der Blick auf die Kettenseite, zur Dokumentation der Teile-Demontage an
der Nabenschaltung.
Bild: fahr_10.jpg:
der Blick in die andere Seite der geöffneten Nabe. Man sieht deutlich
die kleinen einfedernden Klinkenteile, mit den das Rad beim Treten nach
vorwärts bewegt wird, und die beim Freilauf immer rätschen.
Es empfiehlt sich wirklich, zur Demontage die Teile vorher sorgfältig
zu reinigen. Ein Hinweis: ich habe die Demontage selbst vorher im Schraubstock
mit nicht entsprechendem Werkzeug gemacht, um festsitzende Scheiben im
Unterricht gelockert zu haben.
Bild: fahr_11.jpg:
die Demontage der Schaltnabe in der Reihenfolge von der Bremsenseite her.
Man kann deutlich die Bremsbacke mit ihrer Kreuzriffelung sehen,
die beim Zurücktreten der Pedale auseinander gepresst und gespalten
wird.
Bild: fahr_12.jpg:
weil der Sitz der Kugeln im Kugellager der Vorderradnabe nicht sofort
erkennbar ist, habe ich mit einer Tafel- Schnittzeichnung die Ansicht
vorgegeben und nachzeichnen lassen.
Bild: fahr_17.jpg: 4 Schülerzeichnungen
zur Anschauung des Erreichbaren
Bild: fahr_13.jpg:
die Explosionszeichnung der Hinterachse, soweit ich es im Unterricht konkret
durchgenommen habe. Das untere Blatt stellt das Schema des Kettenantriebs
dar. Fleißige Schüler haben noch die Zähne des Tretrades
oder Teile der Kettenglieder hinzu gezeichnet. Ein Schüler hat die
Objekte schräg angeordnet
Bild: fahr_14.jpg:
Ein anderer Schüler hat die Teile gerade auseinander gezogen angeordnet
Bild: fahr_15.jpg:
diese beiden Blätter lagen im Unterricht als Einzelexemplar vor,
das obere Beispiel ist die Sachs-Nabenschaltung.
Hier sind sie aus dem Netz herunter zu laden:
http://bernd.sluka.de/Fahrrad/Elan/
http://www.brix.de/verkehr/fahrrad/ohne_ruecktritt.html
Bild: fahr_16.jpg:
zwei Objekte im Vergleich: die Fahrradnabe als zugängliches und hantierbares
Objekt,
der aufgeschnittene Zweitakter als funktionierendes Schau-Modell
Bild: fahr_18,jpg:
die Zeichnung zur Pflege der Kette: mit einem besonderen Nietenzieher
kann man die serienmäßige Kette öffnen und einzelne Kettenglieder
austauschen.
Die Kette selbst soll mit Kettenfett gepflegt werden, nicht mit Öl.
Bild: fahr_19.jpg:
ein Beitrag zum Spezialwerkzeug: die besonderen Flachmuttern der Hinterradnabe
müssen mit Hakenschlüsseln oder ähnlichem geöffnet
werden, ich habe es mit dem Schraubstock, Kupferbacken und der Rohrzange
gemacht.
Wer das Fahrrad komplett mit Spezialwerkzeug zerlegen muss, kommt sicher
nicht mehr mit dem Werkzeug des normalem Heimwerkers aus.
Bild: fahr_20.jpg
Zur Nachbesinnung: eine selbst angefertigte Explosionszeichnung zur Demontage
der Hinterradnabe. Es empfiehlt sich wirklich nur in mehreren methodischen
Schritten die Teildemontage.
Bild: fahr_21.jpg
eine nachträglich angefertigte Gedächtniszeichnung zum Kettengetriebe,
oben während des Unterrichts in der Kleingruppe zur Schülerdemonstration
und nachher...
Bild: fahr_22.jpg
eine Betrachtung der Fahrradbeleuchtung aus anderer Sicht. Die Kunststoffgehäuse
von Rücklicht und Scheinwerfer brauchen zwei Leitungen.
Bild: fahr_23.jpg: die Schüler sitzen
unmittelbar vor dem Objekt
Bild: fahr_24.jpg: zwei Schülerzeichnungen,
unmittelbar nach der Vorführung der Dampfmaschine entstanden
Bild: fahr_25.jpg: auch recht anschauliche
Sachschilderungen
Bild: fahr_26.jpg: eine Zusammenschau
und Ausblick:
Fahrraddynamo zum Erzeugen der Fahrradbeleuchtung,
Anmerkung:
Ich habe den Schülern mehrfach und immer wieder gesagt, dass sie
als Radfahrer auf öffentlichen Verkehrswegen in der Dämmerung
und Dunkelheit das Licht einschalten müssen.
Die Überleitung
zum Energieproblem:
Der eingeschaltete Fahrradynamo braucht Tretkraft. Um dies zu vermeiden,
gibt es als Zubehör ein blinkendes Rücklicht, dessen Akku zu
Hause an der Steckdose wieder aufgeladen werden kann.
Damit verlagert sich aber das Energieproblem nur kurzschlüssig zur
Steckdose.
Die Überleitung stellt das Tretfahrrad im PCB-Unterricht dar, mit
dessen Hilfe eine normale Glühbirne zum Leuchten gebracht werden
kann (Insellösung).
Das Modell der funktionierenden Dampfmaschine als anschaulicher Beleg
der industriellen Revolution, mit dem vorgeführten funktionierenden
Modell des Stirling-Motors.
Wer hier z. B. weitersuchen
möchte:
http://www.fh-muenchen.de/home/fb/fb06/labors/lab_didaktik/w-5-5.htm
http://www.solarserver.de/solarmagazin/index.html
Im
Anschluss daran habe ich in Kunsterziehung in einer M7-Klasse noch ein
Motorrad malen lassen (die Erlaubniszettel der Erziehungsberechtigten
liegen vor). In Kunst war der Bezug zu Comics gegeben, Lz. 7.2
Bild: fahr_27.jpg: recht erfrischend
und lebensfroh diese Darstellungen
Bild: fahr_28.jpg: etwas kompakter
Das
Thema ist in der HS By angelagert im GtB-Unterricht der 7. Jgst. Lehrplanzitat:
Gewerblich-technischer Bereich 7
Im Fach "Gewerblich-technischer Bereich" wird eigenständig
oder in Kooperation mit anderen Fächern das Technikprojekt "Das
Fahrrad - Funktionseinheiten und technische Zusammenhänge" durchgeführt.
Hierbei ist insbesondere auf die Erfahrungen von Fachleuten außerhalb
der Schule (z. B. Zweiradmechaniker, Verkehrswacht, Polizei, ...) zurückzugreifen.
Dieses Projekt kann auch in Blockform (z. B. Projektwoche) durchgeführt
werden.
7.2
Projekt "Das Fahrrad - Funktionseinheiten und technische Zusammenhänge",
® Ph/Ch/B 7.4, VSE
Lernziele
Innerhalb eines Projektes setzen sich die Schüler mit einem Lerngegenstand
aus dem unmittelbaren Lebensbereich auseinander. Im handelnden Umgang
lernen sie die Funktionseinheiten des Fahrrades und deren Wirkungsweisen
kennen. Hierbei werden sie zur sachgerechten Wartung und Pflege angeleitet
und lernen die Bedeutung der jeweiligen Funktionseinheiten kennen. Im
Vergleich unterschiedlicher Konstruktionen bzw. Funktionen wird bei den
Schülern technisches Interesse geweckt. Sie gewinnen darüber
hinaus Einsichten in übertragbare technische Zusammenhänge.
Durch die handelnde Auseinandersetzung werden sie auch für werterhaltende
und verkehrssichernde Fragen sensibel.
Projektmethodische
Lernziele
Eigenständig oder in Abstimmung mit anderen Fächern führen
die Schüler ein Technikprojekt durch. Dabei soll besonders die Projektmethode
als Lernmethode kennen gelernt werden. Die Schüler erfahren, dass
es sinnvoll und zielführend ist, ein Arbeitsvorhaben im Team zu planen,
zu organisieren, zu strukturieren und durchzuführen. Bei der Durchführung
des Projekts sollen die Schüler ihren eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten
entsprechend Aufgaben übernehmen. Dabei sollen sie Kenntnisse von
Fachleuten einfließen lassen, die auch von außerhalb der Schule
eingeladen werden können.
7.2.1 Das Fahrrad
im Wandel der Zeit, technische Entwicklung des Fahrrades
Einbezug von Fachpersonal (z. B. Fahrradmechaniker, Polizei, ...)
Festlegung der Vorgehensweise innerhalb des Projekts
Projektinitiative,
Vorschläge für die Durchführung diskutieren, sich auf eine
Vorgehensweise einigen, Einbezug von Fachpersonal in die Diskussion
7.2.2 Zielsetzung/Planung,
Durchführung einer Informationsveranstaltung z. B. mit eingeladenem
Fachpersonal, mit dem Ziel, technische Zusammenhänge und häufig
auftretende Mängel am Fahrrad zu erfahren, Festlegung von Aufgaben
innerhalb des Projekts
Aufstellung eines
Zeitplans für die Durchführung des Projekts, Zielsetzung / Planung,
Bedarfsanalyse anstellen, Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Fächern
prüfen,
Kontakt mit fachkompetenten
Menschen aufnehmen, Ziele vereinbaren,
Aufgaben verteilen
7.2.3 Ablaufsplanung,
Mängellisten erstellen (z. B. in Zusammenarbeit mit
anderen Fächern), Festlegung von Wartungsarbeiten bzw. einfachen
Reparaturen, Material- und Werkzeugbedarf ermitteln
Produktionsplanung/Produktplanung,
Zusammenstellung von Arbeitshilfen
Bedarfsberechnung von Material und Werkzeug
7.2.4 Projektdurchführung
z. B. Lichtanlage, Bremsen, Schaltungen, usw. unter sachkundiger Anleitung
(z. B. Fahrradmechaniker, Polizei, ...) prüfen, Feststellen von Mängelhäufigkeiten,
Vergleich der Ausstattung unterschiedlicher Fahrradtypen
Durchführung,
praktische Umsetzung nach festgelegten Organisationsstrukturen
Arbeitsergebnisse auswerten und beurteilen
7.2.5 Nachbearbeitung
Erkenntnisse aus der Projektmethode gewinnen
Präsentation des Projektverlaufes
Veröffentlichung von Überprüfungsergebnissen innerhalb
der Schule
Nachbearbeitung
Präsentation der Projektergebnisse unter besonderer Darstellung der
Eigenheiten der Projektmethode
Nachtrag 2: Lehrplanzitat
Kunst 7.2
Darstellen, Verändern, Übertreiben: Typen und Charaktere
Lernziele
Jugendliche suchen
nach Orientierung und wählen sich oft Vorbilder, die sie zu Idolen
überhöhen und denen sie durch Nachahmung ihrer Kleidung und
Haltung nahe zu kommen suchen, in der Hoffnung, ihr schwankendes Selbstwertgefühl
dadurch zu stützen und Anerkennung in ihrer Gruppe zu gewinnen. Dabei
fällt es ihnen noch schwer, Schein und Sein, Wunsch und Wirklichkeit
auseinander zu halten. Die praktische Auseinandersetzung mit gängigen
Figuren?Stereotypen aus der Medienwelt, der Mode oder des Sportes kann
die hier nötige Klärung unterstützen. Im vergleichenden
Erkunden solcher Typen?Muster sollen die Schüler lernen, deren Erscheinungsbild
und Wirkung zu verstehen und mögliche eigene Abhängigkeiten
von solchen Einflüssen zu erkennen. Durch Betonen, Übertreiben
und Verändern der Körperproportionen, der Haltung und "Aufmachung"
der Helden, Anti?Helden und der Umgebung, in der sie auftreten, sollen
die Schüler in eigenen Bildern Möglichkeiten der Distanzierung
erfahren. Dabei kann ihnen die Technik der Collage als Zuordnungsspiel
mit gegebenen Bildelementen hilfreich sein.
Nachtrag:
ein kleines Glossar des Westdeutschen Rundfunks von 1999
Bowdenzug
In einem Spiralschlauch aus Stahldraht befindet sich ein Draht,
der gegen die Hülle verschoben wird. Mit diesem Drahtzug ist es
möglich, Kraft ohne große Verluste um die Ecke zu übertragen.
Bremsen, Kettenschaltung und Getriebenaben werden oft durch Bowdenzüge
betätigt.
Leuchtdiode
Beim Fahrrad eine Ergänzung oder Ersatz der normalen Rücklichtglühbirne:
Mit einem Kondensator brennen die Leuchtdioden auch bei langsamer Fahrt
und im Stand.
Dynamo
(alter Ausdruck für "Generator") Maschine zur Umwandlung
von mechanischer in elektrische Energie. Beim Seitendynamo läuft
der Dynamo an der Seitenflanke des Reifens. Zuverlässiger sind
in die Nabe integrierte Nabendynamos. Sie liefern bei jedem Wetter zuverlässig
Strom für die Beleuchtung.
Felgenbremse
Übliche Bremsenform, die mit Handhebeln bedient wird. Die
Kraftübertragung erfolgt über einen Bowdenzug oder ein Hydrauliksystem
(siehe dort). Die Bremsklötze nehmen die Felge in die Zange. Je
genauer die Auflageflächen einander angepasst werden, desto stärker
die Reibung - desto höher die Bremskraft.
Flansch
Beim Fahrrad die tellerartige Ausweitung der Nabe, in der die Speichen
stecken.
Freilauf
Eine Vorrichtung sitzt in der Nabe. Sie löst die Verbindung
zwischen Hinterrad und Kettenantrieb, sobald sich die Eigenrotation
des Rades schneller ist, als der Tretantrieb. Die Pedale können
ruhen, während sich die Laufräder weiterdrehen.
Hydraulikbremse
Die Bremswirkung / Bremskraftübertragung findet nicht über
einen Bowdenzug (s.dort) statt, sondern über ein Öl oder eine
ähnlich "volumenbeständige" Flüssigkeit.
Kettenblatt
Das "Zahnrad" am Tretlager.
Kettenschaltung
Die Gänge werden über "Zahnräder" variiert:
am Tretlager die Kettenblätter, am Hinterrad die Ritzel. Den Kettenblattwechsel
besorgt der Umwerfer, den Wechsel der Kettenritzel das Schaltwerk. Bei
3 Kettenblättern und 7 Ritzeln sind 21 verschiedene Kombinationen
denkbar. Weil die Kette nie ganz schräg laufen soll und sich einige
Kombinationen im Übersetzungsverhältnis sehr ähneln,
resultieren aus den 21 Kombinationen nur etwa 12 bis 14 verschiedene
Gänge (s.a. Übersetzung).
Kugellager
Bei Radnaben steht die Achse still. Die Hülle aber muss sich
möglichst ohne Energieverluste um sie drehen können. Möglich
ist das durch kleine Kugeln, die zwischen Achse und Hülle rollen.
Muffe
(von "Muff", ein schlauchartiger Handwärmer) Das
ist ein kurzes Rohrstück, mit dem am Fahrradrahmen mehre Rohre
meist durch Löten verbunden werden.
Nabe
Mittelpunkt der Laufräder. Mit diesem Teil sitzt das Rad auf
der Achse.
Nabenschaltung
Die Gänge werden in der Hinterrad-Nabe variiert. Alle Nabenschaltungen
nutzen so genannte Planetengetriebe.
Ritzel
Die "Zahnräder" am Hinterrad.
Rücktrittbremse
Die Bremsbeläge befinden sich innerhalb der Nabe. Die Bremskraft
wird über die Pedale und Kette auf die Nabe übertragen. Vorteile
gegenüber Felgenbremsen: unempfindlich gegenüber Dreck und
Wasser, praktisch verschleißfrei, zuverlässig.
Scheibenbremse
Linksseitig, außerhalb der Speichen liegt eine Scheibe rund
um die Achse. Die Bremsklötze nehmen nicht die Felge, sondern diese
Scheibe in die Zange. Vorteil: Die Bremsklötze können sehr
genau angepasst werden, greifen deshalb besser. Anwendung vor allem
im Mountainbikebereich.
Übersetzung
Das Verhältnis der Zähnezahlen des treibenden zum getriebenen
Zahnrad, bei der Kettenschaltung das Verhältnis zwischen der Zähnezahl
des Kettenblattes zur Zähnezahl des Ritzels. Im Berggang ist das
vordere Kettenblatt verhältnismäßig klein, das hintere
Kettenritzel verhältnismäßig groß. Im Schnellgang
ist das vordere Kettenblatt verhältnismäßig groß,
das Kettenritzel möglichst klein. Bei einer Pedalumdrehung dreht
sich das Hinterrad dann mehrere Male.
Vorbau
Das Verbindungsstück zwischen Gabel und Lenker.
( 1998 Westdeutscher
Rundfunk)
Nachbesinnung:
Ich kann
mich selbst noch gut erinnern, wie mein Vater mir das Radfahren beibrachte.
Der private Garagenhof war nur planiert worden, gelegentlich konnte ich
als Kind die achtlos weggeworfenen eingewalzten alten Kugellager und Wellendichtringe
fasziniert aus der Erde heraus kratzen. Das "NSU"-Fahrrad hatte
damals keinen Sattel, sondern nur ein umwickeltes Stück Wellpappe,
das mit einem Draht am Rahmen befestigt war.
Mein Vater lief nebenher,
führte mich anschiebend eine kurze Zeit, und als er sah, dass ich
das Gleichgewicht hielt, ließ er das Rad los: ich fuhr allein weiter.
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