Geschichte der Malerei auf CD-ROM

Kindlers Malereilexikon, CD-ROM (PC ab 486 / 8 MB RAM / ab Windows 3.11), Berlin (Directmedia Publishing GmbH, www.digitale-bibliothek.de) 1999, ca. DM 99,-, ISBN 3-932544-28-5

Eines der bekanntesten Nachschlagewerke zur bildenden Kunst liegt nun in elektronischer Form vor. 'Kindlers Malereilexikon' auf CD-ROM gibt einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Malerei von ihren Anfängen bis ins 20. Jahrhundert.

Mit 'Kindlers Malereilexikon' ergänzte der Verlag 'Directmedia Publishing' seine inzwischen über 30 Titel starke 'Digitale Bibliothek' um ein weiteres Werk. Für diese Fassung wurde der Bildteil komplett neu überarbeitet und ergänzt. So stehen Nutzenden mehr als 4000 zumeist farbige Abbildungen zur Verfügung, die über umfangreiche Suchfunktionen recherchiert werden können.

Die CD-ROM beeindruckt vor allem durch ihre klar gegliederte Struktur und hervorragende Datenbankfunktionen zu Künstler und Werk. In tabellarischer Form kann u. a. nach Geburtsort, Ausstellungsort oder Maltechnik gesucht und sortiert werden. Parallel dazu wird die entsprechende Textstelle aus dem Lexikon auf dem Bildschirm präsentiert. Der Text kann in verschiedenen Farben markiert werden, und es ist sogar möglich, persönliche Anmerkungen einzufügen, welche auf Wunsch abzuspeichern sind. Äußerst komfortabel und durchdacht wirkt die Kopierfunktion: Einzelne markierte Textstellen oder ganze ausgewählte Seiten können problemlos in ein Textverarbeitungsprogramm übernommen werden, gleichzeitig wird automatisch eine genaue Quellenangabe angefügt.

Richtungsweisend gelöst ist der Umgang mit Bildern. Die Werke werden zum einen durch Ansteuern von entsprechenden Textmarkierungen oder Tabellenzeilen mit der Maus als Thumbnail dargestellt und können auf Doppelklick bildschirmfüllend aufgerufen werden. Nutzende können dann frei in die Abbildungen hineinzoomen und selbst bei Detailvergrößerungen lassen sich noch Einzelheiten sehr gut erkennen. Die Bilder lassen sich ausdrucken und in jedes Bildbearbeitungsprogramm exportieren und außerhalb des Programms abspeichern.

Kritisch anzumerken bleibt, dass sich das Textmaterial auf dem Stand der Printausgabe von 1971 befindet. Eventuell haben sich Aufbewahrungsorte von Werken geändert, KünstlerInnen sind verstorben sowie einzelne Zuschreibungen durch neuere Forschungen überholt.

Aufgrund der Recherchefunktionen sowie der umfangreichen Bild- und Textdatenbank ist die CD-ROM trotzdem für Kunstlehrende zur Unterrichtsvorbereitung sowie Erstellung von Arbeitsblättern, Präsentationen und Folien ebenso zu empfehlen wie für SchülerInnen und Studierende zur Vorbereitung von Referaten und Hausarbeiten.

Michael Schacht