Luitpold-Gymnasium München Leistungskurs Kunsterziehung |
Beschreibung
einer Zeichnung von Michelangelo
Studie zur Libyschen Sibylle (29x21cm) ca 1510, Rötel; Metropolitan Museum of Arts, New York von Uli Schuster
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Das Studienblatt von Michelangelo ist mit Rötel auf gelblichem Grund gezeichnet. Im Zentrum des Blatts steht die Haltungsstudie einer Rückenfigur. |
A
Beschreibung der Haltung
Während der Rücken fast frontal zum Betrachter steht, die linke Schulter etwas deutlicher dem Betrachter und dem Licht zugewendet, sind der Kopf und die angedeutete Hüfte fast im Profil dazu verdreht. Die Oberarme verlängern die Schulter in der Horizontalen, während Unterarme und Hände nach oben und hinten greifen, als ob die Figur über Kopf etwas halten wollte. Die Hände allerdings sind leer, das Halten ist nur angedeutet oder nachgestellt um das Spiel der Muskulatur an Schulter, Hals und Rücken studieren zu können. Diese Betonung der Muskulatur steht im Kontrast zu dem weichen, weiblich-anmutigen Gesicht und gibt der Figur einen androgynen Charakter. War das Modell vielleicht ein Mann? Haare sind nur angedeutet. Die Haltung hat in ihren vielfachen Verdrehungen eine besondere Spannung aber auch eine tänzerische Anmut. |
B
Elemente der Zeichnung
Das besondere Interesse des Zeichners gilt einer klaren Kontur, die an den meisten Stellen mit kräftigem, breitem Strich nachgezogen ist. Allein dort, wo von links oben das Licht auf den Körper trifft läßt die Stärke der Kontur stellenweise nach. Das Spiel der Rückenmuskulatur interessiert den Zeichner, der die Erhebungen und Vertiefungen mit Hell und Dunkel sehr plastisch herausarbeitet, Dabei bedient er sich einer weitgehend parallelen Schraffur, die in den ausgearbeiteten Teilen der Zeichnung stark an Dichte zunimmt, sodaß einzelne Striche kaum mehr zu unterscheiden sind. |
Wo die Dichte = Dunkelheit nachläßt, z.B. an der Hüfte, wird eine gleichmäßige parallele Schraffur sichtbar, die mit flotten, von links unten nach rechts oben verlaufenden, zum Teil beachtlich langen Strichen ausgeführt ist. Die zeichnerische Spur zeigt hier einen kreidig-weichen Charakter, der auch auf eine rauhe Zeichenfläche schließen läßt. An einigen Stellen (linker Oberarm, rechter Unterarm) scheint die ursprüngliche Kontur korrigiert worden zu sein. Sonst hat die ausgearbeitete Studie die Spuren einer möglichen strukturellen Formgebung verschwinden lassen, falls eine solche je vorlag. |
D Ergänzungen
Das Blatt enthält darüber hinaus Spuren einer ersten Skizze, die verzeichnet wirkt und deren Augenmerk insbesondere dem Umriß der linken Schulter galt, der mit kräftigem Strich etwas eckig nachgezogen ist. Neben einem Flüssigkeitsflecken enthält das Blatt eine Stelle, an der der Zeichner offenbar seinen Stift ausprobiert hat und eine Signatur, die eher mit der Feder geschrieben scheint und vielleicht eine nachträgliche Hinzufügung ist: Michelangelo Buonaroti |
Michelangelo im WWW
http://www.michelangelo.com/buon/bio-index2.html
http://www.michelangelo.com/buon/bio-index2.html
http://www.michelangelo.com/buon/bio-index2.html
http://www.science.wayne.edu/~mcogan/Humanities/Sistine/Panels/prophets.html
http://www.michelangelo.com/buon/bio-index2.html
http://www.michelangelo.com/buon/bio-index2.html
http://www.science.wayne.edu/~mcogan/Humanities/Sistine/Ceiling/libica.2.html
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