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Kreatives Schreiben zu CARL ANDRE und MARIO MERZ

In Zusammenarbeit mit Frau Reckert, einer freien Mitarbeiterin der Museumspädagogik im Kunstmuseum Wolfsburg, hat der L-Kurs des Gymnasiums Kleine Burg in Braunschweig an zwei Exkursionstagen das Museum erlebt und sich intensiv unter dem Aspekt des kreativen Schreibens mit originalen Werken von Carl Andre und Mario Merz beschäftigt. Diese Form der Auseinandersetzung mit Kunst vor Originalen, die Nachbereitung im Unterricht, die verwendeten und entstandenen Materialien, die hiermit zur Vefügung gestellt werden, sollen Mut machen, ähnliche Wege zu gehen. Wir hoffen, irgendwann mit Gästen dieser Seiten ins Gespräch zu kommen: mailto:p.hollensteiner@web.de. Wir danken dem Museum für die Fotos, die wir machen konnten und insbesondere Frau Reckert für ihre freundliche und sachkundige Leitung, hier im Gespräch mit zwei Kursteilnehmern.

Frau Reckert hatte für jedes Kunstwerk 3 Textvorlagen nach dem Prinzip des 'gesteuerten Zufalls' zusammengestellt, wobei der erste Textteil - ein Gedicht von Laotse - in beiden Textvorlagen verwendet und durch einen Lexikonartikel zur Frage der 'Orientierung', ein Selbstzeugnis von Carl Andre zum Material 'Holz', durch einen interpretativen Text und einen Text von Kurt Badt zur Thematik des 'Ortes' ergänzt wurde, also eine breit gefächerte Auswahl, die direkt, indirekt, mal informativ, mal eher weit assoziativ mit den Kunstwerken zu tun haben. Sie ermöglichen das Auffinden von Reizwörtern, wobei diese Auswahl von ca. 15 Worten eher spontan, dem fluency-Gedanken folgend, geschehen sollte. '45 Roaring Forties' 'The Uncarved Blocks'

POESIE & SKULPTUR

"Lesen und Schreiben von Gedichten waren in meiner Jugend Teil meines Familienlebens - Bildhauerei nicht. So war es mir möglich, in der Poesie eine Ebene der Abstraktion zu erreichen, noch bevor es mir in der Bildhauerei möglich war. Der punktuelle Aspekt von senkrechter Skulptur und der flächenorientierte Aspekt von waagerechter Skulptur entsprechen in gewisser Weise Logik und Intuition. Meine Gedichte aus Buchstabenfeldern gingen meinen Skulpturenfeldern voraus." (Carl Andre 1991)

Der hervorragende zweisprachige Katalog 'CARL ANDRE SKULPTOR 1996', zur parallelen Ausstellung in Krefeld und Wolfsburg erschienen, enthält zahlreiche sehr informative Texte, u.a. ein Interview mit Carl Andre aus dem Jahre 1970 von Phyllis Tuchmann. Carl Andre äußert sich hier sehr genau zu zahlreichen Aspekten seiner Arbeit: Orte, Raumkategorien, Kombinationsprinzipien, Bewegung, Blickpunkt, Material, Bemalung, Maßstab, Oberfläche, Inhalt, Vorbilder, etc.

Zitate:

"Ich will das Material in seiner reinsten Form." (Carl Andre 1972)

"Meine Bildhauerei teilt mit Wissenschaft und Technologie ein überwältigendes Interesse an den Eigenschaften der Materialien." (Carl Andre 1991)

Links: Mit Hilfe beispielsweise der Suchmaschine MetaGer http://meta.rrzn.uni-hannover.de/index.world.html, die gleichzeitig mit mehreren Suchmaschinen arbeitet, finden sich zahlreiche aktuelle Informationen über den amerikanischen Bildhauer - Fotos, Biograhisches, Poem Pages, etc. Erweitert wird die Suche nach Stichworten wie: Frank Stella, Minimal Art, Konzeptkunst, arte povera, Materialismus, Visuelle Poesie, die im Zusammenhang stehen mit dem Werk von Carl Andre, die ebenso zahlreiche Hinweise ergeben. Es macht daher wenig Sinn, hier konkrete Links anzugeben.

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