Wikinger
von Reinhard von Tümpling
Ich bin auf dieses Thema aufmerksam geworden, weil ich fand, dass jenseits des römisch-imperialen Kulturkreises im Mittelmeer später nördlich noch eine andere erheblich geschichtsbestimmende Machtstruktur bestand und diese respektvoll genug betrachtet und realisiert werden muss. Ohne Kenntnis der Geschichte und deren fortwirkende Spuren würden wir die Gegenwart nicht richtig begreifen.
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Der Beginn der Neuzeit aber fängt nicht erst seit der nordischen Hanse an, sondern die Hanse selbst war erst später eine vertraglich bestimmte Lebens-, Wirtschafts- und Politikgemeinschaft der mittelalterlichen bestehenden Ostseeanrainerstaaten bzw. –stützpunkte und -städte. Der Warenaustausch und der Handel förderte den Wohlstand aller im Vertragsbund zusammen geschlossenen Städte. Ich konnte die Arbeit erst mit
http://www.facebook.com/v/422726731093847 einmal der Brandung zugesehen... mit einem flachen Boot kommt man leichter dagegen an wie mit einer tiefgängigen und hochbordigen schweren Kogge, die zumindest einen fest ausgebauten ruhigen Hafen mit Tiefgang braucht.
Wir müssen uns mit der Vorzeit zur Hanse beschäftigen. In einer Art Museum..... eine Wanderausstellung von Kinderspielzeug und vielleicht auch für Modellbauer gedacht:
Für Mittelaltermärkte und maritime Events bestens geeignet (Fotos mit Erlaubnis, durch eMail belegt):
Die Nordmänner und ihre Stämme und einzelnen Herrschaftsgebiete auf dem Gebiet des heutigen Dänemarks, Norwegens und Schwedens sind kein einheitliches Volk im Sinne einer Lebens-, Wirtschafts- und Abstammungsgemeinschaft, sondern eher den Nordgermanen zugehörig, die sich im Raum Ostschweden, Småland in Südschweden, Finnland und Schonen (Südschweden) in einer vielgestaltigen Landschaft niederließen.
Man ist sich nicht einig über die Bestimmung der Wikinger. Am besten scheint deren Herkunftsbezeichnung als See- und Küstenfahrende und gewalttätige Seeräuber und –plünderer zu sein, die eigenverantwortlich, geduldet oder mit Absicht geschickt und organisiert aus ihrem heimatlichen Kulturkreis hervor traten und die als Teil ihrer Gemeinschaft durch ihre Gewalttaten in die Geschichte eingingen. Es wurden viele Motive und Ursachen diskutiert und keine Ursache wurde als alleine schlüssig übernommen: die Kriegszüge als Lebensschule, die Verteilung der Beute als Lehen oder Lohn, die mögliche Ursache der Überbevölkerung, der Gedanke der allgemeinen Völkerwanderung, die Kolonialisierungsbestrebungen, die christliche Provokation als Herausforderung oder der Technologiesprung durch hochseefähige Boote.... Es gibt keine belegte Quelle, die schlüssig erklären kann, welches Motiv die Krieger antreibt und wo aus Kriegern einfache gemeinschaftliche Räuber und Mörder werden; oder aber nur friedliche Handel treibende Seefahrer und vielleicht auch nur neugierige Händler blieben. Man diskutierte in späterer Zeit die Quelle des Seeräuber-Unwesens in der Nord- und Ostsee im Aufflackern der Beute- und Mordlust gegenüber friedlichem Handelswesen nach Christianisierung trotz überformendem Königswesen und hatte deshalb von innen auch keinen Grund mehr, dies zu schützen. Teilweise wurden die Seeräuber durch Duldung aber auch politisch genutzt, um dem Feind zu schaden.
Der Begriff „Wiking“ bezeichnet in etwa „das auf Raubfahrt in See gehen“ und wurde erst später geprägt.
Durch neuzeitliche Funde oder z. B. verhakte Fischernetze konnte man heben, bergen und rekonstruieren, was die typischen Wikinger- bzw. Nordmännerschiffe waren.
Es gab es die langsame, offene und dickbauchigere Knorr mit einem Mast und aufziehbarem Rah-Segel und etlichen Reffs im Segel, die alleine schon durch die Zuladung mit Ballastladung und –steinen tiefgängiger und breiter und kürzer war als das eigentliche Drachenboot, das als Kriegsschiff gefürchtet, schmaler, länger und flacher gebaut war. Man sagt, dass die Knorr bei der Besiedelung Grönlands als Transporter wichtig war; immerhin spricht man von 500 bis 700 Menschen und ihrer Ausrüstung und Habe, die sich dort niederlassen wollten. Eine Überbevölkerung oder wirtschaftlicher Reichtum wird das Auswandern auch nötig gemacht oder begünstigt haben, nicht nur die Hoffnung auf leichteres Wirtschaften und Leben. Andererseits war zur Wikingerzeit Grönland wirklich ein grünes Land; der damals wärmende Golfstrom begünstigte solche Reisen. Man muss sich vorstellen, dass im Küstenbereich die heran nahende Ankunft eines Rahseglers nicht ohne weiteres erkennen liess, ob es ein langsamer friedlicher Handelstreibender oder ein gewaltbereites schnelles Drachenboot war, das zudem bei gutem Wind schneller wie ein reitender Bote am Zielhafen ankam und so nötige Verteidigungsmaßnahmen von Land her oder zur See unterlief. Man nimmt aber auch zugleich stille Signalketten und Feuer-Lichtzeichen an Land als Schutz für den Heimathafen an. Durch die hohen steilen Felswände boten die norwegischen Fjorde bis in die Tiefe hinein einer kleinen vorborgenen Siedlung hervorragenden Schutz. Die Besatzung eines Bootes waren Freie, also keine diensttuenden und käuflichen Sklaven vom heimischen Hof. Diese Bootsbesatzung war zusammen organisiert innerhalb einer Jarlschaft. Man nimmt an, dass es zur Ortsbestimmung auf See keine helfenden Gerätschaften zur Navigation gab, wie z.B. den erst später bekannten Sextanten. Zur Verfügung stand nur die Sonnenhöhe und die Tageslänge, das Leben der Vögel und der Fische, der Abstand zu Landmarken und wahrscheinlich auch eine nicht belegte sehr einfache 24-Stunden-Kreisscheibe mit Sonnenstandsanzeige. Es ist davon auszugehen, dass keltische und germanische Volksstämme das Hämatit (mit bis zu 70 % Eisen) bereits für ihre Waffenherstellung nutzten. Eisen wurde in Schwemm-Sümpfen durch die Torfmoor-Verhüttung (Eisenrasenerz) gewonnen und nachfolgendes mehrfaches Schmieden; einer Technik, die bereits den Römern bekannt war. Damaststahl wurde beim Schmieden von Schwertern verwendet und Bronze und Silber als Handels- oder Schmuck- oder Beutemetall konnte in zweiteilige gravierte Passformen gegossen werden. Eine weitere sehr wichtige Erfindung nach dem Rudern war das Segel; es wurde aus gewebter Wolle oder Leinen gefertigt, mit farbigen Erden pigmentiert und mit Fett gegen Nässe unempfindlich gemacht. Im Modell zeigen sich vier Reff-Reihen, damit so selbst noch bei starkem Wind und herabgelassener Rah das Boot gesegelt weden konnte. Es wird angenommen, dass ein Boot bei Vorwindkurs (im Gleiten) bis zu 20 Knoten schnell wurde und dieses mit 60 Mann Besatzung erreichte. Ein Boot mit 24 Ruderern erreichte 2 - 4 Knoten und hatte stets eine im Wachwechsel sich ausruhende Mannschaft. Gerudert wurde mit abgelassenem Segel; eine gabelartige Stütze achterlich nahmen dann Rah und Segel auf. Wegen des vorhandenen kleinen und scharf-niedrigen Kiels ergibt sich, dass Langboote nur sehr beschränkt gegen den Wind ankreuzen konnten; man nimmt bei 60 Grad Ankreuzens gegen den Wind eine Abdrift von 10 Grad an und es ist also bei Gegenwind vom Rudern auszugehen. Manchmal kam ein Boot schneller durch Rudern vorwärts als durch Ankreuzen gegen den Wind, oder man musste einen Seefeldzug oder eine Handelsreise erst wochenlang verschieben und auf guten achterlichen Wind warten. Es war an Bord sehr eng, man nimmt an, dass sich die ruhende Mannschaft in Seesäcken aus genähter Walhaut aufhielt und sich so gegen die Kälte schützte. Der Bau des Schiffes Es gibt keine belegten Funde von Handwerksplänen, sondern man geht von stets gering weiter entwickelndem Erfahrungswissen und Handwerkskunst aus, die diesen Bootstyp bis in die Neuzeit hinein berühmt gemacht haben. Man begann die Arbeit durch das Spalten des ganzen Baumstammes mit Keilen und weiteres Aufspalten in möglichst viele brauchbar breite Bretter mit stehenden Jahresringen. Eine Besonderheit war als Werkzeug die abgesetzte Axt mit langer einseitiger und schräger halbmondartiger Schneide. Mit diesem Beil konnten Planken ohne Säge bis 1,5 cm Dicke hergestellt werden und der Linienverlauf des Bootes erfolgt nach natürlichen Biege- und Wuchsformen, wie denen einer langgestreckten Muschel. Ein gebeiltes bzw. gehobeltes Plankenbrett hat geschlossene Poren, hingegen ein gesägtes offene, weshalb keine Sägespuren am Boot erkennbar sind. Begonnen wurde über dem ganzteiligen Kiel mit einer eingearbeiteten Hohlkeep und dem angeschifteten mehrteiligen Vorder- und Achtersteven mit dem gesamten hohlen Plankenbau, danach kamen der Mastfisch zur Bearbeitung und die verstärkenden Spanten und Rippen in fester und nachfolgender Formgebung. Die Planken wurden untereinander etwa 2,5 cm überlappend in Klinkerbauweise durch Nägel und von innen mit aufgesetzten Gegenscheiben kalt nietend befestigt. Schrauben gab es noch nicht, sondern stattdessen vernietete und danach gekürzte Nägel mit Niet-Gegenplatte. Die Planken begannen und endeten am Bug und Heck in der überlappende Landung als Nut im Vorder- und Achtersteven, die vorher dort hinein eingearbeitet werden musste. Längs laufende Stringerleisten ergaben eine zusätzliche Längsverstärkung. Kleine undichte Fugen zwischen Planken, Steven und Kiel beseitigte man zuletzt sehr sorgfältig durch Kalfatern mit Wolle, Leinwand und Teer. Die Deckshaut mit den Rudersitzreihen des Langbootes hatte im Gegensatz zur Knorr als Ein- und Ausstieg Durchlassöffnungen zur Beladung sowie zum Lenzen überkommender Brecher. Das vollständige Boot wurde mit einem Holzteeranstrich gegen Wasser unempfindlich gemacht, der in großen Mengen zur Anwendung kam. Man nimmt an, dass durch die organische Bauweise die Boote gleichsam als beseelte Wesen (Animismus) betrachtet wurden und deshalb den Schnitzereien an Bug und Achtersteven besondere erschreckende Eigenschaft zu kam. Die oberste Planke (das Dollbord) sowie Vorder- und Achtersteven waren oft reich mit Schnitzereien verziert. Der Rat an die Besatzung war also, beim Anlanden an einem befreundeten Ufer den Furcht erregenden Drachenkopf abzunehmen, und auch, um die ansässigen Geister gleichsam nicht herauszufordern. Man erinnere sich an den Analogiezauber der abschreckend wirkenden Dämonenfiguren an spätromanischen und gotischen Kirchenbauten oder auch Kapitellen. Eine Besonderheit war das kräftige verschließbare Langloch in der Mitte des Bootes, das zugleich als Mastlegevorrichtung gestaltet war. Mast-Aufnahme mit Vierkantloch für die Lasten des Mastes war die Mastspur (der Mastfisch) auf Deck über dem Kiel, unmittelbar über dem langen und kräftigen Kielschwein auf dem Kielbalken befindlich. Der Mast konnte so schnell umgelegt und wieder aufgerichtet werden; als Wantenspanner sind bewegliche Kniehebel im Gebrauch und als Vorstag und Achterstag benutzte man sehr kräftige Seile aus vielen gemeinsam verseilten und geteerten Bast-, Hanf- und Pferdehaarfasern, bzw. Walfischhaut. Dazu ist eigens noch zu berichten.
Eine weitere Besonderheit war das außenbordige Ruder zum Steuern der Fahrtrichtung auf der rechten (Steuerbord-) Seite. Es hatte als oberes Gelenk eine fest angebrachte Metallschelle und als unteres Gelenk ein gewaltiges Stück eines verknoteten beweglichen Tampens; eine andere Quelle berichtet von einer elastischen Kiefernwurzel. Das untere Gelenk-Auflager für das Steuerruder ist ein strömungsgünstig gestaltetes Stück Holz.
...wer mag, kann dieses Papierfaltmodell nachbauen
Vorläufer des Wikinger-Langbootes sind: lässt man den Einbaum außer Acht, gilt das Hjortspringboot als eisenzeitliches Boot ohne Segel,
das auf 350 v. Chr. datiert wird, und das in Dänemark gefunden wurde und das Nydam-Schiff oder auch Nydam-Boot (dänisch: Nydambåden) ist ein Ruderboot, das etwa 320 n. Chr. im Nydam-Moor (Südjütland, geopfert) und im Jahre 1863 wieder ausgegraben wurde. Es war ein hochseetaugliches Kriegsfahrzeug, welches als schneller Truppentransporter bis zu 45 Mann aufnehmen konnte. Die Ähnlichkeit zu römischen Schiffsfunden bei Mainz z.B. belegt den ähnlichen entwicklungsmäßigen Übergang vom flachen Prahm zum Kielboot. Man sollte wirklich genau die zusammen stellende Datei zur Unterwasserarchäologie lesen und vergleichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pikten eine überfallene Siedlung der Pikten in Schottland diente den Wikingern als erster eroberter Stützpunkt; die Pikten kannten aus der römischen Besatzungszeit in Großbritannien schon den Metallguss in eine zweiteilige Form.... http://de.wikipedia.org/wiki/Burghead_Fort die damals bestehende größte Befestigungsanlage in Schottland In der Regel wird erst der mörderische Überfall auf das heilige Kloster Lindisfarne 793 als Beginn der Wikingerzeit gesehen, welches östlich der britischen Insel ganz nah der Küste vorgelagert war. http://de.wikipedia.org/wiki/Lindisfarne_(Kloster) Die Mönche wurden ermordet, die Wertgegenstände geraubt und das Kloster selbst verheert. Man kann Lindisfarne in der Gegenwart noch besichtigen und begreift den mörderischen Raubzug als sinnstiftenden Vorläufer der kommenden 250 Jahre. Erst nach der Errichtung eigener befestigter Stützpunkte in Schottland und dem Massaker in Lindisfarne konnte z.B. York als Stützpunkt genommen und bevölkerungsmäßig und wirtschaftlich errichtet und befestigt werden.
Zur Besiedelung der Färöer-Inseln.... Die Wikingerzeit war durch ein großräumiges Netzwerk von Freundschaften, also persönlichen, durch rituellen Austausch von Geschenken begründeten Verbindungen mit gegenseitigen Verpflichtungen einerseits und die Bindung des Einzelnen an die Sippe mit ausgeprägtem Ahnenkult und dessen späte Konfrontation mit dem Christentum andererseits geprägt. Ein überspitzter Individualismus wie in der Jetztzeit wäre in der Wikingerzeit unmöglich gewesen. Freundschaften sind üblich. Sie stellen durch und mit ihren Gaben Beziehungen her, sind gleichsam Bezeugungen von wirtschaftlichem Leistungsbeweis, Wohlwollen und Treue und andererseits auch freiwillige Tributbeweise innerhalb eines Clans, der Jarlsschaften oder der Gruppen untereinander.
Diese Freundschaftsgaben konnten auch Überschussprodukte sein, wie sie es sich z.B. auch zum Zehent oder zu Steuern hin entwickelt haben konnte. Man nimmt aber an, dass ein Bauer z.B. ein Drittel der Ernte zur Aussaat verwendete, das zweite Drittel als Tribut-Abgabe nahm und erst das letzte Drittel verblieb ihm und seiner Hofstelle. Diese Abgrenzung durch Naturaliengaben wurde durch allmählichen Wandel von kleinen lokalen Herrschaften zu stärker werdenden Zentralgewalten mit Geldwirtschaft vorbereitet. Der Fortschritt im Schiffsbau und die damit verbundene Mobilität sowohl im Krieg als auch beim Handel führte zu Reichtum und kultureller Blüte. Bauern waren nicht nur tributpflichtig in Gemeinschafts- und spezialisierten Sonderleistungen beim Bootsbau, sondern auch im Sinne eines Kiegsdienstes. Gehandelt wurde z.B. mit Axt-Rohlingen, Bernstein, Wal-, Seehund- und Tierfellen, oder auch Tierstoßzähnen als Schmuckgrundlage oder auch Sklaven. Gold und Beute- bzw. Hacksilber wurde durch Einschmelzen und Ummünzen erst nach 975 ein anerkanntes Zahlungsmittel. Das einbindende Sozialkollektiv als Lebensgemeinschaft im kleinen Rahmen war bereits reich genug, Überschüsse herzustellen und zu verwalten, bei entsprechendem Nachwuchs war die Kindersterblichkeit groß und schwache Kinder wurden ausgesetzt; sicher waren die Kinder in der kleindörflichen Wirtschaftsgemeinschaft nicht nur einfache willkommene Helfer, sondern wurden schnell nach ihren Fähigkeiten eingesetzt. Die Frauen in Wikingergemeinschaften erreichten angeblich ein Durchschnittsalter von 51 Jahren, die Männer nur von etwa 40 Jahren. Als Ursache kann man die verstorbenen Krieger auf See oder im Kampf verstehen, die so zu früh ums Leben kamen. Eine Kultur, die sehr nach außen gerichtet ist, um sich nicht nur gegen Naturgewalten zu behaupten, hat folgerichtig diese Sterberate, muss sich aber zugleich bei Nahrungsmangel schon sehr früh dem Nachwuchs widmen. Wenn man sich vorstellen muss, dass ein Clan mit einem Schiff zu Kriegs- und Eroberungszeiten zur Besatzung mehr als 60 beste Männer stellen musste, begreift man den Zwang zur Gemeinschaft. Diese mindestens 60 Mann und sog. Freie waren im voraus aus einer größeren Gruppe oder Dorfgemeinschaft ausgewählt, gingen an Bord und waren so für die pflegende, bewahrende und bearbeitende Land-, Vieh- und Weidewirtschaft eines Hofes nicht zur Verfügung. Angebaut wurden Gerste, Roggen und Dinkel; gezüchtet wurden Ziegen, Schafe, Gänse und Hühner, Rinder, Schweine und Pferde. Man nimmt an, dass es zwei Jahre Arbeitszeit, 10 Eichenbäume und dreißig Männer brauchte, um ein Boot fertig zu stellen, von spezialisierten Facharbeitern (z.B. Schmiede, Köhler, Pecher sowie Weber und Seiler) ganz abgesehen. Die Männer mussten als funktionelle Rudermannschaft an Bord und auf See ganz erhebliche Gemeinschaftsleistungen und insbesondere auch im Feld- bzw. Seekampf vollbringen. Ging ein Boot auf See im Sturm unter oder war es gar als Kriegsbeute durch Tötung der Besatzung verloren, bedeutete das für die Heimatwirtschaft einer Sippe einen schmerzlichen Mehrfach-Verlust und für den Sieger (oder die gegnerische Kriegspartei) einen Gewinn von 60 besten Mannjahren Arbeit. Mit der Arbeit von Sklaven konnte der Verlust für den gemeinsam wirtschaftenden Clan kaum ausgeglichen werden. Knaben waren deshalb ungleich begünstigter in der Rolle der familiären und sozialer Bildung, erfuhren aber auch eine härtere Ausbildung und standen somit nicht für arbeitsteilige Gemeinschaftsarbeiten zur Verfügung. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen, waren die Wikinger auf grausame Art und Weise zum raschen Erfolg verurteilt. Fortschritt im Schiffbau war gleichbedeutend mit einem riesigen Technologie-Sprung in handwerklichen Verfahrensweisen der Holzverarbeitung. Besonders scheinen Beile und Hacken nicht nur als Kriegswaffen, sondern auch als Pflugspitze oder mit entsprechender Präzision zur Holzbearbeitung von Häusern und Hütten oder Langbauten wichtig zu sein. Ein abgesetztes Beil ist nötig zum geraden Beilen des Kieles aus einem ganzen Stamm und mit einem scharfen Hohlbeil kann man hohle Wölbungen aus Stamm-Ast-Übergängen, bzw. Wurzel-Stamm-Übergängen kehlend fertigen. Keile, Messer und Stemmeisen sind unerlässlich für feinere Arbeiten. Die Säge war als Bronzezeit-Werkzeug schon für den Kamm aus Horn erfunden und auch als Blatt- und Bügelsäge für Holz. Ein weiteres Werkzeug ist der Bohrer mit löffelartiger Schneidenform oder drehend mit Fidelbogenantrieb, sowie verschiedene Hobel.
Ein besonderes Beil war der Dexel. Wo es möglich war, fertigte man tragende wichtige Teile beim Schiffsbau dem Faserverlauf nach aus einem Ganzen und bekam so eine organische und biogene Statik. Das wichtigste Bootsbau-Material war Eiche, ferner auch Kiefer; eine andere Quelle spricht auch von Esche.
Man stellt sich vor, dass bis ca. 600 n.Chr. die Boote reine Ruderboote waren. Die Erfindung des Rahsegels in der Zeit zwischen 600 bis 800 n.Chr. neben dem scharfspitzen senkrechten Kiels war eine weitere große Erfindung der Wikinger für sich, denn erst mit einem genähten flachen „Bauch“ im ganzen Segel war erst das Ankreuzen gegen den Wind möglich; durch die Erfindung des Reffs, bzw die Flächenverkleinerung des Segels bei Sturm oder Starkwind und das teilweise Ablassen der Rah konnte man auch bei Starkwind weitersegeln, bzw. Kurs halten.
Zu betrachten ist auch die Gräberkultur bzw. der Religion, zur funktionellen Entwicklung des Ehr-Begriffes. Man nimmt an, dass hochgestellte Persönlichkeiten bestattet wurden wie ein ägyptischer Pharao gleichsam. Man stattete ein Gräber-Schiff mit Symbolgestalten und persönlichem Besitz für eine anstehende Jenseits-Kultur aus. Das überlieferte und berühmteste Gokstad-Schiff wurde zur Beerdigung zweier Frauen genommen, ausgestattet mit reichsten Gaben, z.B. Früchten und Lebensmitteln und Gerätschaften. Bei reichen Begräbnissen wurden getötete Hunde, Pferde und sogar auch Sklaven in dem Grab unter einem großen Erdwall beigefügt.
Die Familie Die Begriffe Familie, Großfamile und Sippe unterscheiden sich gering, wenn man die Einbettung in ein großes Langhaus annimmt bei zugleich geringer gesamter Einwohnerzahl einer dörflichen Gemeinschaft, bei etlichen Einwohnern aber kann man vom Bewohnen eines kompletten Hauses innerhalb der Sippe ausgehen. Die Siedlung Haithabu (Busdorf, Haddeby, Schloss Gottdorf) z.B. weist eine rechteckige Anordnung der Häuser in einer kreisförmigen Wall- und Pfostenanlage auf. Die Familie als solche galt als geschützt, ebenso auch allein stehende Frauen und Witwen. Deshalb kam älteren Frauen wohl informell und funktionell mehr Macht, erwiesene Ehre und Einfluss zu, denn für die Erziehung des Nachwuchses waren sie sicher mehr eingebunden, als man annehmen könnte. Ehrschändung galt als Verbrechen. Das Tragen von Schmuck z.B. von Gewandspangen oder Brustfibeln war zweckmäßig und unterstrich den Status. >>So ist der Übergang zu nach damaligen Maßstäben zivilisiertem Verhalten zum einen dem biologischen Generationenwechsel, zum anderen den Frauen zuzuschreiben, die sich ja zum weitaus größten Teil aus der Bevölkerung vor Ort rekrutierten und daher ihre Kultur der nachfolgenden Generation vermittelten.<< Zit. Wiki (im Hinblick auf Kulturübernahme- und –verschmelzung) Eine (nordische) Wikingerfrau konnte sich ihren Mann selbst aussuchen und sich auch bei Grausamkeit oder Untreue wieder scheiden lassen. Ihr stand dann die Hälfte des Vermögens zu. In der Hausverwaltung führte sie das Recht zum Schlüssel, bzw. der Truhe, in der auch die Wertgegenstände aufbewahrt wurden. Auch die Textilherstellung war Frauenarbeit, nicht aber die Seilerei.
Religion http://de.wikipedia.org/wiki/Wikinger#Religion Wiki, bzw. der Verfasser des Textes selbst, ist noch vorsichtiger. Als Belegdokumente stehen nur die später nieder geschriebenen Sagen aus christlicher Missionarssicht zur Hand. http://www.wikinger.org/ Man lese dort zur Religion nach.
Die Sigurd-Sage stammt aus Norwegen.
....hier wird über Opferkulte und –riten berichtet ...aber auch....
Walküren geleiteten den Toten in der Vorstellung zu täglichen Festen und als Gegensatz galt ein natürlicher Tod als weniger ehrenhaft. Das Thing galt als Ort der demokratischen verbindlichen Rechtsprechung, das jährlich abgehaltene Althing auf Island war oberstes gesetzgebendes Organ.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/50/Viking_Expansion.svg/2000px-Viking_Expansion.svg.png
Durchgesehene Videos: die Kampftechniken..., ein langer informativer Film.... bis hin zur Erzverhüttung...die Begründung der Kriegerkultur.... die Wohnsituation... zur strategischen Kampfsituation im Felde und auf See...., sachlich gut abgeleitet
Als Spielfilm angelegt....
Besser... http://www.youtube.com/watch?v= MRpPEObVoK A&feature=related „Genies aus der Kälte“, 43 Minuten, Aussage zur Fischerei, zum Schmuck, zur Navigation auf See, das Durchstreifen von Irland, Plünderung Hamburgs, bis Paris, Abtretung der Normandie an die Wikinger, Übertritt zum Christentum, 813 Erreichen Islands, 817 Grönland, Erik der Rote mit 14 von 25 Booten, Kolonie bis 1450 auf Grönland, bis 1380 angenommene Handelsbeziehungen nach Vinland (Neufundland, Meadows), Bodenuntersuchungen in der Handelsmetropole Haithabu mit 1000 EW, Übergang zur Handelsbevölkerung, 1050 der Beginn des norwegischen Bürgerkriegs gegen das dänische Haithabu, Der Kampf um Hastings, ....
Recht sachlich... http://www.youtube.com/watch?v=nu637Ns 0E0w „Drachenschiffe am Horizont- Die Wege der Wikinger“, mit technisch hervorragenden Aussagen zum handwerklichen Bootsbau, von 750 an, Betrachtung von Siedlungsraum und soziale Unterschiede, mit Aussagen arabischer Handelsreisender, die Ernährung, die Aussagen zu Kindstötungen, Aussagen zur Religion, zur beschriebenen Tötung einer Witwe und der Grablege, ein Bestattungsritual, die Rekonstruktion auf Roskilde, Faserverlauf des verbauten Holzes, Wuchs und Stabilität, die Arbeit auf einer Werft, Einfluss vom römischen Imperium und handwerklicher hiesiger Kultur, die Bedeutung von Haithabu an der geografisch wichtigen Nahtstelle für den Handel zwischen Ost- und Nordsee, Handelskontrollen durch Steuern, Sklavenhandel, Handel bis nach Russland hinein, Transport der Schiffe auf dem Landwege, das Leben im Dorf der Heimat, Postwesen der Menschen.....
http://www.youtube.com/watch?v=fWU7XwED_yA der authentische Film... die Seastallion bei schwerer See..., ein realistischer Eindruck, http://www.youtube.com/watch?v=R3gbU7aJ gH8 wer ein Comic mag.... recht genau geschildert..... http://www.ekritik.de/html/mythen_und _gewissheit_uber_die.html sehr schön zu lesen... http://home.online.no/~joeolavl/viking/osebergskipet.htm das Osebergschiff aus Oslo, leider norwegisch... http://home.online.no/~joeolavl/viking/index.htm wohl die beste Datei.... aber norwegisch
970 konnte der dänische König Harald Blauzahn seine Herrschaft über Norwegen durchsetzen und gliederte den Ostteil des Landes an Dänemark an. 995 erhielt Norwegen wieder einen einheimischen König, Olav I., Tryggvason.
Zeitleiste 793 804 808 Haithabu ist ein belegter Siedlungs- und Ankerplatz der flachen Wikingerboote, die Siedlung liegt tief verborgen in Schleswíg-Holstein an der Schlei und ist am kürzesten Landweg zwischen Ost- und Nordsee als der wichtigste Warenumschlagplatz gelegen, eine mächtige Wallanlage (das Dannewerk) erschwert und verhindert das Umgehen, der friesische und normannische Siedlungsraum wird leicht mit dem Ostseewirtschaftsraum verbunden. 823 832 Dank ihrer Überlegenheit als Seefahrer beherrschten sie seit dem 9. Jahrhundert die Handelswege in vielen Teilen Europas. Sie begründeten Handelsstädte wie das schwedische Birka und das deutsch - dänische Haithabu. Plünderung Hamburgs durch Wikinger, Verlegung des Bischofssitzes nach Bremen; heidnischer Überfall auf das schwedische Birka lässt die Missionare fliehen. 848 ca. 850 http://de.wikipedia.org/wiki/Orkney
ca. 870 ca. 900 930 ca. 931 958 ca. 965
Harald lässt zwischen den Grabhügeln in Jelling eine Kirche bauen und die Gebeine seines Vaters darunter christlich bestatten; er setzt einen neuen großen Runenstein mit der Inschrift „…der die Dänen zu Christen machte.“ Politische Botschaft, mit der Harald seine Unabhängigkeit unterstrich. Spektakulärstes Beispiel für die Christianisierung des Nordens ca. 970 Um 987 Den letzten großen Wikingerüberfall über Frankreich befehligte Fürst Rollo, dessen genaue Herkunft unklar ist. Der französische König Karl der Einfältige sprach ihm 911 die Normandie als Lehen zu, denn er erhoffte sich dadurch den Schutz Frankreichs vor weiteren Überfallen. Aufgrund ihrer Herkunft nannte man sie Nordmänner oder Normannen. Im Verlauf der Zeit nahmen die Normannen die französische Sprache an. Im Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung entstand eine neue kulturelle Identität.
974 983 986 / 87 994
995 996 997-1002 1000 1002 1003 – 1012 1013 Seit ungefähr 1030 herrschten die Wikinger in beinahe ganz Süditalien und Sizilien. Der normannische Herzog Wilhelm der Eroberer nahm 1066 England ein. Das Nebeneinander von normannischem, französischsprachigem Adel und einheimischer, altenglischsprachiger Bevölkerung hat die englische Sprache bis auf den heutigen Tag geprägt.
1014 1015 1016 1019 1026 1028 1030 1053 1066
Zeitleiste entnommen aus Wikipedia, Wilfried Hauke, Autor der Dokumentation „Götterdämmerung“
Eigene Erfahrung Ich habe beschlossen, im Juni 2012 eine zweite mehrtägige Reise nach Dänemark zu machen, um die behaupteten Vorbilder der Geschichte real nachvollziehen zu können, zu sehen und zu fühlen. Eine Erfahrung mit dem dänischen Moen im Oktober 2011 hatte in mir einen zufriedenen Eindruck einer weichen und angenehmen Landschaft hinterlassen und der norwegische Künstler Edvard Munch (speziell sein Alterswerk), der Holländer Jan Vermeer und der dänische Klassizist Bertel Thorvaldsen als auch der gefühlskalte und pedantische Däne Hammershoi machten mich neugierig auf das gemeinsam verbindende Wesen des Nord-Maritimen. Ich hatte nicht vergessen, dass alle diese nordischen Länder einmal eine gemeinsame trockene Landmasse besaßen und auch Richard Wagner bediente sich der isländischen Edda-Saga, um seine weitschweifige Heldengeschichte 1876 als Gesamtkunstwerk zu verwirklichen. Shakespeare verwirklicht seinen höfischen Vatermord- und Rache-Hamlet 1603 ins dänische Schloss Helsingör hinein und der Regisseur Roman Polanski benutzte in MacBeth von 1971 auch die nordischen Schicksalsgöttinen der Nornen. die literarische Verarbeitung von Siegfriedsage mit der Edda, eine recht abenteuerliche Nach-Dichtung; man sollte unterstellen dürfen, dass christliche Mönche sicher auch die Fähigkeit zur Dichtung benutzten, um die Geschichtsschreibung der Edda mit jener der Siegfriedsage zu verbinden.
Das gemeinsam verbindende Element scheinen mir die Grundstrukturen der Wikinger zu sein. Bis 1443 war Roskilde die Hauptstadt Dänemarks. Besonders fiel mir das gänzlich friedliche, sogar liebenswürdige Wesen dieser Universitätsstadt auf. Es gibt fast keine Werbung z.B. auf Plakatwänden. Trotz einer Einkaufsmeile gibt es keine schrille Werbung. Bei Tauchgängen zum Bau von Fundamenten einer modernen Hochspannungsleitung stellte man etwa in der Mitte des langen Fjordes Reste von Holzschiffen sicher. Man barg sie, indem man Spundwände in den Seegrund rammte, das Wasser abpumpte und die Funde nach wissenschaftlichen und unterwasserarchäologischen Gesichtspunkten konservatorisch behandelte und wieder zusammen setzte. Ohne den Bau der Hochspannungsleitung hätte also Roskilde selbst nie diese ganz erhebliche Aufwertung seiner Bedeutung bekommen. Seit 1969 werden diese Bootsreste ausgestellt und somit fortdauernd große bewahrende Beitrage zur anschaulichen Geschichte Dänemarks erbracht.
Ankommen, weiteste sanfte offene Felder, eine lieblichste Countryside wahrnehmen und ganz langsam hineinfühlen und erleben, sanft in Geländemulden gedrückt, versteckte Sichtschutz spendende hohe Hecken, sich zurecht finden, „Aha, das muss es hier sein...“Anmeldung, Einchecken, Schlüssel, Staunen, die rothaarige Schönheit hinter der Theke, war das hier ein irisches Pub? Nein, eine dunkelbraune geputzte Gaststube, der erhaschte Blick in die blinkende und blitzende Küche mit so vielen Gerätschaften, der schöne Frühstücksraum mit stolz aufgestellten und kunstvoll gefalteten Servietten und Wandbilder bis hin zu den gemalten gelben Hauswänden und den blauen Schatten des Jugendstils, - ich kannte dieses gemalte weiche Spätnachmittagslicht schon aus Worpswede...... es war alles bestens. Wie ist in Ruhe betrachtet dieser Ort so? Wir sind sehr langsam herum gefahren und haben die Hecken und die Grundstücke angesehen, liebliche und gepflegte Häuser, diskret zurückgezogen, eines schöner und zugleich bescheidener wie das andere, fast unvorstellbar für Fremde; der fast paradiesische Abend hatte noch garnicht angefangen und wir fuhren also hinunter zur am Wasser gelegenen Stadt Roskilde, die sich wie ein sanft ansteigender Halbmond um das Ende des Fjords schmiegt, die hier ihr bestes Wiesenstück bebaut hat mit einem riesigen Parkplatz, verschiedenen Werkstätten und einem Hotel, der Slip- und Krananlage für die anderen Segelboote und –Clubs, und eben der Wikinger-Anlage.
Die Werft selber:
http://www.facebook.com/v/437468816286305
Wir gingen jetzt zum Lastensegler hinüber, der Ottar, Skuldelev Typ 3, einem Handelsschiff mit 4 Tonnen Ladefähigkeit und 5 - 6 Mann Besatzung http://www.facebook.com/v/437458062954047
Wir gingen anschließend zum Langschiff (Kriegsschiff), dem Nachbau von Skuldelev 2, das mit 70 bs 80 Kriegern bemannt war. Wenn 60 Mann dieses Boot ruderten, waren 6 Knoten möglich, bei gutem Wind mit gesetzter Rah wesentlich mehr, 15- 20 Knoten. http://www.youtube.co m/watch?v=GacZE7zPbeg der Film über den Nachbau des Langschiffes („erziehliches“ Material zur Vermarktung eines Bausatzes)
www.facebook.com/v/438303429536177
oben in der Stadt der weiträumige Marktplatz .....
http://de.wikipedia.org/wiki/Dom_zu_Roskilde
Wir sind am nächsten Tag in die eigentliche Ausstellungshalle gegangen. Dort befinden sich die gehobenen Skuldelev-Boote im restaurierten Zustand, soweit die Planken- und Holzreste noch zuzuordnen waren. Der Museumsshop befindet sich auch dort, sowie erklärende und ganzheitliche Modelle unter Glas, an denen die Form der schwarzen Riesen im Schotterbett erkennbar ist. Im nördlichsten und sehr dunklen Hinterzimmer ist eine Bootsattrappe der Knorr aufgestellt, sowie Kostüme, mit denen man sich theatralisch als Wikinger verkleiden kann, um in diese Zeit anschaulich und nachfühlbar hinab zu tauchen.
In der Werkstatt....
http://www.facebook.com/v/438577339508786 in der Museumshalle... ....museumspädagogisch sind die Zusammenhänge in die Gegenwart hinein recht gut erklärt. Beim Durcharbeiten der begleitenden Literatur erfuhr ich, dass es nicht nur den Schiffsfriedhof mit 5 Schiffen im Schlick von Skuldelev um etwa 1050 als Abwehrsperre gegen fremde zeitgenössische Eindringlinge gab, sondern eben auch 9 Schiffsfunde im Hafen von Roskilde selber, aus der späten Wikingerzeit bzw. dem Hochmittelalter aus 1370. Roskilde war bis 1446 Hauptstadt Dänemarks. Roskilde wurde als schwer zugänglicher Flachwasserhafen aber gegenüber der Hanse bedeutungslos. ... „1254 erhielt das junge Kopenhagen Stadtrecht, allerdings wurde die Stadt in den Jahren 1362 und 1368 als Konkurrent der Hanse zusammen mit der Burg zerstört. Bei der Schlacht 1801 sowie 1807 beschossen die Engländer die Hauptstadt Dänemarks, da es sich nicht auf die Seite Englands in dessen Krieg gegen Frankreich stellen wollte, und richteten vor allem durch den ausgelösten Großbrand erheblichen Schaden an. Nach dem Sieg der Engländer musste Kopenhagen sämtliche hier ankernden Schiffe ausliefern und konnte sich erst nach Jahrzehnten wieder von dieser Niederlage erholen“ (Zitatende).
Das Tanzerlebnis Nach 17 Uhr füllte sich der Bretterboden zur Tanzfläche ....
Ich habe versucht, unter Youtube die Musik dieses Abends wieder zu fnden... Stichwort „dänischer Volkstanz“ http://www.youtube.com/watch?v=4P_XmZ1FBJA Kastellet Ich fühlte mich wie als Zuschauer in einer fremden glücklichen Welt, gefesselt durch meine Aufmerksamkeit von den sich freundlich und heiter bewegenden älteren Menschen, denen das Zusammensein ein großes andauerndes Vergnügen bereitete.... es war der Vorabend zum Mittsommerfest, – fast wie ein Ritual, es war zu sehen, es war zu fühlen, es war zu hören.... und es war schön.
Zeichnungen
Mit Respekt: http://shop.cad-im-modellbau.de/download_cim/products/BB0703.pdf
Benutzte Literatur: Das Wikingerschiffsmuseum in Roskilde, ISBN: 87 85180 580, 2003
Noch ein Nachtrag sei mir erlaubt, von dem ich erst zu spät erfuhr, aber den ich mit Respekt zitiere: http://www.facebook.com/#!/groups/277020215675452/ Ich möchte sehr gerne wieder kommen. Aus dieser Erfahrung heraus sind alleine schon zwei weitere Themen denkbar.
Danksagung: Ohne die tatkräftige Hilfe von N.N. wäre uns diese Reise nicht gelungen und ich bin ihr sehr zu Dank verpflichtet.
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Reinhard v. Tümpling, im August 2012
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