Wir haben im August 2005 einen Besuch in Gebertsham, Lochen, am Mattsee nördlich von Salzburg,Österreich, bei >H< in der Form eines mini-C’t' s gemacht.
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Man findet das Kirchlein ganz sicher nicht als einfacher Tourist und es bietet sich auch nicht
einfach an.
Bild: Tisch_32.jpg eine bezaubernde Aussicht, auch bei Regenwetter...hoch über dem Mattsee
Wir haben uns an einem markanten Eckpunkt zu einer vorher bestimmten Zeit verabredet und wurden wirklich sehr sehr warmherzig begrüßt, empfangen und aufgenommen.
Ich hatte meinen kleinen Zeichenblock und Rötel dabei und wollte um Zeichenanlässe bitten (mit kleinem Erfolg...). Dies Beispiel, das Erlebnis und dieser Tag verbinden uns nun.
Mir selbst wurde der Vorschlag gemacht, das Mittagessen zuzubereiten, für die Vorbereitung und den Einkauf sorgte H. Ich habe Forelle Müllerin blau vorgeschlagen und Pellkartoffeln, es waren alle einverstanden...
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das erste unmittelbare Zusammensitzen am großen Tisch: H., R.,
die Tochter H‘s, M., b; H. bot uns etwas zu Trinken an, Wasser, Apfelsaftgetränk
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das Überreichen eines hübsch verpackten kleinen Geschenkes an H.
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der aufregende und erheiternde Start in der Küche----
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das Reiben des Meerrettichs sorgte für Tränen und auch angestrengte Heiterkeit
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auch Hoferins Katzen bekamen etwas:
die abgeschnittenen Forellenfischköpfe wurden recht müde angeknabbert...
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alle schauen ganz brav
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Bitte nicht so schauen! Der fertig gedeckte Tisch...
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die beendete Mahlzeit
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Kaffee und Kuchen am Ende des Zusammensitzens.
Anschließend sind wir zum eigentlichen Ziel hinübergefahren, die Filialkirche zum Hl. Kreuz bei Gebertsham. Ich übernehme den Text aus dem Kirchenführer und kürze ihn etwas... (Verlag: St.Peter, Salzburg, 1985, Christliche Kunststätten Österreich Nr. 145)
Gebertsham wird als Dorf bereits im 13. Jahrhundert erwähnt, die erste Kirche wird erst Ende des 15. Jahrhunderts in einer Verkaufsurkunde von 1483 erwähnt. Im Spätmittelalter erlebte die Form der Filialkirche eine hohe Blüte für die Volksfrömmigkeit.
Die Entstehung des Altars um 1515/20 fällt in die Zeit Luthers und die beginnende Neuzeit nach dem Tode Kaiser Maximilians 1519, die Ereignisse der Pest- im Innviertel 1520, den deutschen Bauernkrieg, Verbrennung des Vikars Leonhard Kaiser fand statt.
Das Werk selbst weist auf den Meister Gordian Guckh, der von 1508 1538 im Salzachstädtchen Laufen urkundlich nachweisbar ist und der ähnliche und signierte Arbeiten für Nonn, Johanneshögl und St. Koloman geschaffen hat.
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die gesamte Altaransicht, das Blattgold ist im Seitenlicht deutlich sichtbar.
Der eigentliche Schrein mit den Klapptafeln steht selbst auf dem Sockel, der Predella; den Aufsatz bezeichnet man als Gesprenge. Die regelmäßigen Zierformen des Schreins setzen sich im viergegliederten Oberteil fort und umfassen die Einzelfiguren: Maria, Christus und Johannes.
Die Wandmalereien wurden über einen Zeitraum von etwa 20 bis 30 Jahren hinweg angebracht. Die Gewölbedecke weist eine freigelegte und restaurierte Ornamentmalerei auf. Insgesamt 186 mehrfarbige Pflanzenornamente wurden als Wand- und Deckenmalerei entdeckt und von Josef Wintersteiger 1986 aus Kronsdorf in Leimstrappierungstechnik wiederhergestellt.
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ein gemalter Kreuzweg auf 13 Täfelchen auf der Rückwand des Innenraums. Die Brüstung der Empore weist an der Ober- und Unterkante ornamentale Verzierung in verschieden Stilen auf,; die breiten ausfachenden Bretter sind selbst auf der Unterseite verziert.
Die im 18. Jahrhundert abgeschlagene Rippenfiguration der Decke beließ man zur Sichtbarmachung bewußt im grauen Fehlputzfarbton. Das Deckengewölbe ist fast noch tonnenartig, die Stichkappen der Fenster sind spitzbogenartig eingewölbt.
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der linke Flügel ist zweigeteilt; in seiner oberen Tafel die
Rückgabe des
vom Perserkönig Chosroes entwendeten Kreuzes, unten die Ölbergszene;
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die reliefierte und teilweise vollplastische Kreuzigungsgruppe im Schrein selbst vor gemalter Rückwand, oben, auf dem Mittelteil des geöffneten Altars kann man den gemalten Hintergrund sehen. Der Kirchenführer beschreibt darin den Hinweis auf die Bauernaufstände.
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die untere Tafel zeigt die Kreuzigung mit Simon von Cyrene,
(nicht sichtbar die obere Tafel: Szenen aus der Passion)
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die Rückseite des Altas zeigt eine in Kreisform beschriftete
Tafel, die Seitenflügel sind mit 4 einfachen Einzeltafeln bemalt
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in schräger Ansicht kann man die halbplastische geschnitzte
Reliefierung und den gemalten Untergrund gut erkennen.
Die von außen sichtbaren vier Motive des Klappalters in geschlossener Form sind dem grafischen Werk von Albrecht Dürer („Kleine Kupferstichpassion“ 1512) entnommen. Alle diese Darstellungen gehören zu den Lieblingsthemen der bayerisch-österreichischen Volksfrömmigkeit vor dem Ausbuch der Reformation.
Das Kirchlein wurde in seiner Innenausstattung vermutlich 1522 fertiggestellt, darauf weist die Zahl im Chorschluss hinter dem Altar hin. Die kleine gotische Filialkirche Gebertsham stellt seit der Freilegung der Fresken ein seltenes und ganzheitlich vollkommen erhaltenes Kulturdenkmal Österreichs dar, das sich einreiht in zu St. Georg in Rottenham und St. Ulrich in Krakauhintermühlen (Steiermark).
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ein verwittertes Fenster mit Maßwerk
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ein Beispiel für ein neu eingesetztes Maßwerk
(Sontra, Hessen), Ostern 2004.
Ich habe den Lehrplantext noch einmal sinnverwandt geändert.
9.4 Ortsbild im Wandel...Im Vergleich älterer Lebensformen (Ortsansichten) mit dem heutigen Bild (Erscheinungsbild) wird ein Profil (Lebensgeschichte) deutlich...
Moderne Möglichkeiten (bautechnische) führen oft zu raschen Veränderungen, die langfristig nicht immer dem Zusammenleben dienlich sind und auch die Gestaltungsmöglichkeiten späterer Generationen einschränken können.
Die Schüler sollen erkennen, dass die Lebensqualität (Wohnlichkeit eines Ortes) von der Situation (den Bauten, Straßen und Plätzen, ihrer Funktion und Gestalt und ihrer Einbettung in die Landschaft) bestimmt wird. ... und versuchen, zu wünschbaren Veränderungen eigene Vorstellungen zu entwickeln.
Entdecken von Veränderungen in Familiensituationen, Sozialveränderungen, das Spannungsverhältnis von Siedlungsraum und Naturraum...
Künstler, die auf Veränderung der Situation (Ortsbilder) reagieren z. B. Aktion von Josef Beuys Stadtverwaldung" - 7000 Eichen für Kassel),
9.5... Medien Kann man Fotos trauen? ....wie sehr die Grenzen zwischen Simulation und Wirklichkeit heute fließend geworden sind.
Arbeitsbereiche...Portrait, Personen, Landschaft, Architektur, Objekte... Privataufnahmen, Nachrichtenpresse, Werbung, Mode......Collage, Montage, Retusche; Bewusstes Verändern einer Situation in Aussage und Wirkung, Vertauschen, Entfernen, Hinzufügen, Vergrößern, Verkleinern von Bildteilen - Ändern von Hintergrund, Umgebung, Zeit, Farbe, Beleuchtung - Mimik, Kleidung, Frisur, Alter von Personen, veredeln, schönen, hässlicher machen...Prospekt, Cover, Pressefoto... Untersuchen eines Motivs nach privat, spontan, inszeniert, Medienfaszination und Zeitgeschmack.....
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