Bild: Herbst_1_Landschaft:
Ich bin für dieses Bild nachmittags vom Kundenparkplatz an der Ampel über die weite und schnelle Autostraße nach Westen gegangen und habe dieses Panorama-Bild gemacht.
Kaum jemand achtet auf das weite landwirtschaftlich genutzte Feld südlich dieser Straße. Die Maisstoppeln ragen kahl hervor, ein SB-Blumenfeld ist fast abgeerntet oder verblüht und in der Mitte des sehr weiten flachen Talsenke zieht sich langsam ein fließendes Gewässer hin, gesäumt von Schilf. In weiter Ferne schliesst eine bewaldete Kuppe den Blick über dieses Tal.
Ich habe in dieser Datei versucht, eine anregende Bildersammlung zum Thema „Herbst“ zu fassen und ich habe es nachbearbeitet mit meinen Mitteln.
Dazu arbeitete ich bereits schon einmal....
Ich habe dies schon etwas voraus gesehen....
Bild: Herbst_2_2006_Strukturen.jpg: ein kleiner Spaziergang auf einer Asphaltstraße, mehr eine Art Parkplatz, gesäumt von Linden. Dieses Laub raschelt nicht mehr lange, denn die Straßenreinigung fährt auch hier und kehrt das Laub zusammen.
Herbst ist auch die Zeit der nassen Straßen, der schimmernden Lichtreflexe, der Regenpfützen, des aufgeweichten Erdbodens, überschwemmter Gehwege und schmierigem und rutschigem Laub, das man ohne es zu wollen mitschleppt und das man am Hauseingang abstreift, bevor man eintritt; aber auch der Zeit, in der man zufrieden die abgetrockneten Pfützen betrachtet. Der Erdboden riecht moderig.
Der Wind kräuselt den Himmel, leicht, schwer, tosend, ziehend, glatt, in weiten Strömen, die Luft steht matt, und auch der Regen wird nur senkrecht fallend; aber hin und wieder pusten unerwartete Luftwirbel den Regenschirm von einer Seite zur anderen.
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Laubbäume werfen ihr Laub am Ende des Oktobers ab und werden dann leer und eine hübsche farbige Ansicht wird zunehmend nur noch kahler.
Die wenigen Sonnentage wärmen und trocknen den Boden und lassen das Laub schrumpelig, rot, braun, gelb getupft, braun und schwarz werden.
Bild: Herbst_3_2010.jpg:
Bild: Herbst_4_2010.jpg: Kleine Gehwege, Büsche und niedrige Hecken bis zu größeren Bäumen säumen und trennen als Sichtschutz die Nebenstraßen; das hohe Gras sollte zum letzten Schnitt gemäht werden. |
Bild: Herbst_5_2010.jpg: hartes Gegenlicht nach Westen hin, die Schatten werden länger, das Wiesenstück glänzt fast wie im Morgentau und die Kontraste im blendenden und strahlenden Nachmittagslicht der flach stehenden Sonne werden sehr viel deutlicher. Friedrich Hechelmann hat mit diesem Nacht-Eindruck gespielt, mit dem Eindruck des Morgentaues in der Dämmerung |
Bild: Herbst_6_2010.jpg: fast bergend sind diese Zweige im Sommer über den Gehweg hinweg gewachsen. Nun verlieren diese Bäume ihr schützendes Laub und der Weg ist wieder offener zu gehen. Dieser Weg scheint wie eine Art Insel zu wirken, aber ich weiss, dass am anderen Ende des Wegs wieder kompakte und weiträumige Architektur ist. |
Bild: Herbst_7_2010.jpg: die Platten des Gehweges scheinen matt und angewittert. Paul Klee („Hauptwege und Nebenwege“) hätte hiermit seine Freude gehabt. Als größerformatiger Betongussstein in verwandten Farben mit unterschiedlichem Steinmehl gegossen geben sich recht hübsche gedeckte Akzente |
Bild: Herbst_Strukturen_Stein_6.jpg: |
Bild: Herbst_Strukturen_Stein_7.jpg: hier hat man verschieden farbige und gerasterte Formate auf einer Art Mustertafel dekorativ in gedeckten Farben zusammen gesetzt |
Bild: Herbst_30.jpg: aber es geht mit Betongussplatten für diesen kaum benutzten Gehweg auch wesentlich einfacher
Bild: Herbst_8_2010.jpg: der Wind treibt das trockene Laub über den weiten Parkplatz und es bleibt dort liegen, wo die kleinen Nischen der Treppe das Laub eine kleine Zeitlang ruhen lässt, das Laub kleidet anschmiegend und glatt klebend die Ecken aus.
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Bild: Herbst_9_2010.jpg: dies war einmal ein Weg im Gestrüpp; nun ist er einfach mit Betonbausteinen verstellt.
Bild: Herbst_10.jpg: der im Sommer undurchsichtige grüne Gürtel zwischen beiden Häuserreihen lichtet sich schon
Bild: Herbst_11.jpg:
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Bild: Herbst_12.jpg: ich zitiere diese drei Eindrücke, um die Farbigkeit an einem sonnigen Tag zu schildern, aber auch, um die Tiefenstaffelung von mit Büschen gesäumten Bäumen zu zeigen.
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Bild: Herbst_13.jpg: am Rande einer Brückenauffahrt gesehen, der Wechsel von höher wachsenden Bäumen und kleineren Büschen |
Bild: Herbst_14.jpg: ebenso |
Bild: Herbst_Pflaster_2007.jpg: dies Bild nahm ich aus Wismar mit, Frau-S spielte mit dieser jungen und verwöhnten Ente, und ich nahm zum erstenmal die verwirrende Ruhe eines Nachmittags wahr, wenn man sich Zeit nehmen kann....
Bild: Herbst_25.jpg: dieser Park ist recht niedrig gelegen und es kann sein, dass dieses ehemals sumpfige Gebiet bei besonderen Sturmlagen einmal überflutet sein würde. Das ist natürlich nicht zu hoffen, denn immerhin stehen dort niedrige Wohnhäuser.
Gleichwohl sind sehr hübsche und gefällige grüne Inseln entstanden und man muss sich mal dazu in den Jahreszeiten eine freundliche Stunde nehmen.
Bild: Herbst_26.jpg: die angewitterten grauen und ausgebleichten Parkbänke, wie von Max Liebermanns Sommervilla aus Berlin am Wannsee, ein stiller Augenfang hier im Park. Liebermann malte ein Kind aus seiner Verwandtschaft im weissen Kleidchen dazu, und schilderte sehr schön, wie das abschirmende und schattige Grün das weisse Kleid hervorhebt.
Bild: Herbst_27.jpg:
Bild: Herbst_28.jpg: ich bat eine zufällig vorbei kommende Spaziergängerin, sich nur für dieses eine Foto darauf zu setzen. Nein, wer setzt sich schon auf eine herbstlich-kalte Parkbank? Sie machte es nicht, aber es hätte thematisch gepasst. In einem fremden Stimmungs-Szenario mitspielen? Wozu?
Die Sonne hat am Nachmittag einen warmen gelben Glanz auf die weißen Wolken geworfen. Max Liebermann hat diese Stimmung als junger Mann eingefangen und gemalt, und die Künstlerkolonie in Worpswedes fasste das stille Nachmittagslicht im Moor und in den Birken ebenso. Munch wäre formal wesentlich bereicherter geworden.
Am nächsten Tag waren die Parkbänke bereits ins Winterlager gebracht worden.
Bild: Herbst_29.jpg: ein letzter Blick....
Bild: Herbst_33_Baum_78.jpg: ein beschreibender Blick auf den kranken Baum, den ich Am Ende des Sommers ummachen lassen musste; man kann den Bläuepilz im Holz sehen.
Bild: Herbst_31.jpg: bescheidene Blüten im kargen Dornengestrüpp auf der Rückseite eines ganzjährig strahlenden Einkaufsparadieses
Bild: Herbst_39.jpg: ohne Autos und ohne Baugitter wäre dieses Bild thematisch ein reiner Liebermann, auch van Gogh malte solche Ansichten |
Bild: Herbst_40.jpg: dieses Mal die Ansicht zum Hl.-Kreuz-Kloster umgedreht, es wirkt viel strenger (Hl.-Kreuz-Kloster in Rostock, ein wirkliches Muss für Besucher, in einem kleinen schmalen Einzelhaus vor dem Kloster befindet sich das „Kempowski-Archiv“) |
Bild: Herbst_41.jpg: die Zeichenvorlage
Herbst_43 und Herbst_51 sind Seitenrisse für den gespenstisch entlaubten Baum. Wenn man damit eine Art „Blätter-Stempel-Arbeit“ macht, entdeckt man schnell, dass in der Binnenfläche Blätter sein sollten, aber keine Zweige dafür vorhanden sind; „der Wind verweht die Blätter“, könnte es als Lösung heißen; ein „Frühjahrsbaum“ mit zarten Grüntupfern ginge ebenfalls.
Bild: Herbst_54.jpg: Tischvorlage |
Bild: Herbst_55.jpg: zusammen gestellt, als Beispiel |
Man kommt wohl um eine eigene Abwandlung der Vorzeichnung nicht herum und der Schüler wird sowieso nur das als sein eigenes zeichnen, was er als erkannte Einzelheiten sprachlich nachformulieren kann.
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Bild: Herbst_56.jpg: eigene Bastelei; ein unangenehmes blasses Gefüge, das ich mal so gelassen habe.... |
Bild: Herbst_48.jpg: dieses ist ein Waldspaziergang (ein Eindruck von 2002), vielleicht wäre ein lustvoll raschelnder Waldspaziergang in einem dichten stillen verregneten Buchenwald etwas besser, denn niemand kehrt hier und das dicht liegende Laub kann ungestört auf dem Waldboden verrotten.
Bild: Herbst_49.jpg: die leere Einkaufsstraße; im warmen Sommer gibt es wegen der Urlauber fast keine leeren Gehwege mehr, denn alles ist zugestellt mit kleinen Cafèstühlen und als Fußgänger auf der Straße fühlt man sich im Sommer mit einer Tüte Eis in der Hand wohl.
Bild: Herbst_50.jpg: die überdachten Markisen sind als fester Windfang in der Bäder-Architektur bürgerlich-solide Vorbauten geworden, und es ist ein sehr schönes Gefühl, im Sommer nachmittags auf der Terrasse im Ersten Stock zu sitzen.
Damit könnten wir uns noch beschäftigen.
Noch eine andere thematische Ausformung dieses Themas wären „ziehende Vögel“. Die Schüler setzen oft genug unbefriedigenden Bildzeichen aus einem Punkt und zwei Bögen, um schnell fortziehende Vogelschwärme zu bezeichnen. Wer es korrekter machen möchte-, und hinschaut:
Bild: Herbst_Küste_4.jpg: unruhige und kalte Brandung (dies Bild entstammt der Zusammenarbeit mit Meike Gieschen, Boltenhagen) mit auffliegenden und segelnden Möwen am Strand, losgerissenem Seegras und Muscheln |
Bild: Herbst_Möwe.jpg: eine kleine Möwe sitzt gegen den Wind gewandt auf dem Geländer der Seebrücke von Boltenhagen |
Bild: Herbst_Vogel_1.jpg: man beachte das aneinandergelegte Schwanzgefieder |
Bild: Herbst_VogelX.jpg: diese Möwe begleitete mich seit dem.... |
Bild: Herbst_Vogel_2.jpg: ein Schwarm umkreiste immer wieder das Revier; man beachte die Reihe der aufeinander zugeordneten fliegenden Vögel, im linken Bildteil haben die Tiere vielleicht wegen der unruhigen schraligen Luft noch nicht ihren Rhythmus gefunden |
Bild: Herbst_Vogel_8.jpg: diese Tauben picken munter am nasskalten Straßenrand die Brösel auf, die jemand fallen liess und sie stören sich auch nicht an den unlustig vorbei gehenden Besuchern des Wochenmarktes am Samstag; diese Tauben sind die Nähe zum Menschen gewöhnt
Bild: Herbst_Vogel_9.jpg: wer sich mit dieser Taube aus Karton beschäftigen möchte, um den Deckenraum im Klassenzimmer zu beleben..., als dekoratives Schneideklebemodell, mit Reisszwecken an der Deckenverkleidung zu befestigen, zart wehend im Wind; diese Nachzeichnung entstammt einer Arbeit von 2003- irgendwo aus einem Lernmittelkatalog....
Bild: Herbst_Vogel_10.jpg: |
Bild: Herbst_Vogel_11.jpg: |
Bild: Herbst_Vogel_12.jpg: ich habe diese drei Umrissformen von Momentfotos der Möwen gezeichnet, damit die SchülerInnen einmal ein richtig durchzaustes Gesamtbild machen können. Wer den Möwen in Ruhe zuschaut, entdeckt sie als elegante kluge Segler und bewundert die einfachen raschen Wendungen im Flug. Reiche Binnenzeichnungen des Gefieders von Jungvögeln sind möglich; etwas schwieriger wird das Nacharbeiten der Schwingen. |
Diese Nachzeichnungen sind Abbildungen von Möwen im räumlichen Fluge, und die Flugbahn ist geschickt gewendet und gedreht; wer einer Gruppe von Möwen zusieht, sieht wohl eher unruhige einzelne Tiere in eigenen Bahnen und begreift zugleich auch die Luftströmung.
Nachtrag:
Bild: Herbst_Küste_5.jpg: der Wellengang war noch recht gering an diesem stillen Tag, aber der Wind wehte bereits schneidend-scharf und hässlich kalt...., und es werden Herbststürme kommen
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