Ich selbst habe in der früheren
Ausbildung einmal die Farbkugel aus zwei Styropor-Halbschalen mit vielleicht
einem halben Meter Durchmesser angefertigt und habe dasselbe später
noch einmal mit Schülern angefertigt. Im Ergebnis blieb es stets
ein unvollständiges Flecken- Stückwerk.
Vorüberlegungen:
Es ging mir bei der Bearbeitung
des Themas um Handlungsorientierung dem Schüleralter gemäß,
die Schüler sollten etwas tun können; in der methodischen Form
des Schülerkreises können sich die Schüler eigentätig
die Ordnung erarbeiten.
Die bisherigen Blätter:
Ich habe im Laufe der Jahre versucht, vorzugebene Ordnungen zu finden,
die sich etwa an Johannes Itten orientierten (vgl. Kunst der Farbe, Otto
Maier Ravensburg).
Bild: farbe11.gif
Zeigt
den nachgezeichneten flächigen Farbkreis von Itten
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Bild: farbe17.gif
Zeigt
eine isometrische Nachbearbeitung der Farbkugel von Philipp Otto
Runge, als Ausmalblatt.
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Bild: farbe19.gif
Zeigt
die gleiche Farbordnung, aber in die Ebene geklappt. Eine Farbkugel
auf Papier versteht der Schüler nicht, das Raumverständnis
bildet sich erst später. Soweit meine Wenigkeit, das Abenteuer
kommt erst noch.
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Bild: farbe8.gif
Zeigt
die Beziehungen der Farben untereinander
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Bild: anjafarb.jpg
Ich habe
dies Blatt nachkonstruiert gemäß einer Bitmap-Vorlage
meiner Kollegin, sie hatte die Bild-Datei im Juni 2003 gemailt
und meinte ganz einfach, das Blatt umzusetzen in lauter Segment-Farbteile.
Soweit, so gut. Bei entsprechender Vorlage waren Segmente zu konstruieren,
aufzukleben auf die Sperrholz-Decklage des Tonpapierstapels und
das Papierpack mit der Dekupiersäge auszusägen. Der
örtliche Schreibwarenhandel hatte zu den Tonpapierfarben
noch zusätzliche Farbtöne, und aus dem Papiervorrat
von farbigen Kopiererpapieren konnte ich selbst noch 4 Farbtöne
beisteuern.
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Die Ideal-Vorlagen: |
Bild: Segment6.jpg
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Bild: Segment7.jpg
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Die Konstruktionsvorlagen:
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Bild: anja_fa2.gif zeigt in etwa
den Bedarf von kleineren Schülerfarbsegment- Teilen und größeren
Farbsegmenten zur Lehrerdemonstration.
Das Sperrholzmodell ergab
nach dem Aussägen und Probelegen einen sehr ernüchternden
Teilungsfehler, bedingt durch das korrekte Einhalten der nachzusägenden
Strichstärken des ausgedruckten Blattes.
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Bild: Segment4.jpg zeigt den Hinweis
auf den Teilungsfehler. |
Bild: anja_fa3.gif zeigt dasselbe
mit eingearbeiteten Korrektur-Segmenten. |
Bild: Segment8.jpg als Zwischenergebnis
des Arbeitsvorgangs.
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Letztlich
entstanden aber unterrichtlich verwendbare Tonpapier-Farbsegmente.
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Im
Juli 2003 bis noch Anfang August entwickelten meine Kollegin und ich gemeinsam
die Idee des Farbpuzzles weiter. Der Grundgedanke baute auf dem Blatt
farbe19.gif auf, nämlich die in einer ebenen Ordnung gelegten Farbkärtchen
der 12 reinen Farben ins Weiße und Schwarze hinein zu brechen.
Die Ergebnisse:
Bild: puzzlec.gif als DIN A4-Großformat: diese Arbeit konnte ich vor den großen
Ferien in Brandenburg beenden.
|
Bild: puzzle1c.gif als Sägeschablone für die Dekupiersäge, bereits kleiner
für das Projekt im Schuljahr 2003/2004.
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Eine Zwischenbemerkung
In aller
Form bedanke ich mich hier an dieser Stelle bei Uli Schuster, der mir
noch genug handwerkliche Zwischenschritte übrig gelassen hat. In
seinem "Schulorchester" hat er nicht auf die Schwierigkeiten
in der Herstellung seiner Tonpapier-Stühle des Schulorchesters
hingewiesen: ich darf dies hier nun sinnverwandt abarbeiten.
http://www.kusem.de/konz/su7/sitzset.htm
Einen Gruß,
lieber Uli Schuster!
Ich stand vor dem Problem,
gleich große Puzzleteile in unterschiedlicher Qualität zu produzieren
und dies Verfahren rationell und beliebig oft nachvollziehbar zu gestalten.
- einfache Papierstücke
als formale Blanko-Vorgabe; die Schüler sollen ihre bemalten
Versuchstäfelchen in einem großen Versuchs- und Übersichtsbild
einbringen können, sie wechseln und/oder austauschen, um bestmöglichst
zu stufen
- Puzzleteile mit einfachem
Tonpapier beklebt, zur Lehrerdemonstration der 12-teiligen Farbtafel.
Die Tafeln verschmutzen leichter und bleiben farblich konstant ohne
Behandlung der Oberfläche.
- Puzzleteile mit einseitig
laminiertem Tonpapier. Die Teile können nicht so sehr verschmutzen,
dunkeln aber etwas nach, und haben nur begrenzte Haltbarkeit. Die
einseitige Laminierfolie verklebt nur schlecht und könnte sich
schnell an den Rändern lösen. Die Laminierfolie aus Polyester
kann mit Ponal nicht stapelverklebt werden, die beiden Bilder sollen
die Umständlichkeit des Verfahrens zeigen.
Handwerkliche Verfahrensschritte:
Metho12.jpg:
Pressen und Halten des zusammen getragenen Sägegutes mit der
Polygrip-Zange:
Einseitig laminierte Tonpapier-Puzzleteile können nicht zum
Stapel randverleimt werden. Um sie rationell sägen zu können,
muss aber ein fixierter Stapel zusammengehalten werden.
|
Metho13.jpg:
zeigt die handwerklichen und technischen Grenzen des Sägens
der einseitig laminierten Tonpapier-Puzzleteile.
|
Metho14.jpg: zeigt alle Probleme
auf einen Blick bis hin zum fertigen Produkt.
|
Metho15.jpg: Problemlösung:
die kleinen Laminierkärtchen müssen am Rand von der Folie
befreit werden, dann ist das Zusammenkleben zu einem kleinen Sägestapel
möglich
|
Metho16.jpg: Problemlösung:
das Zusammentragen der kleinen teuren Blanko-Schülerversuchspapiere
und deren Randverleimung zum Stapel
|
Metho17.jpg: Problemlösung:
Pressen der Verleimung zum Sägestapel im Anschlag mit der Exzenter-Presse,
weil frischer Leim sonst das Produkt "wegschwimmen" lassen
würde
|
Die
fertigen Ergebnisse:
Ergeb.jpg
Ich persönlich
habe mir von der ganzen Arbeit ein gebündeltes Exemplar aufbewahrt;
es liegt nun auf dem Dachboden- und mit etwas Wehmut entdecke ich es manchmal
und realisiere nachträglich den doch erheblichen Arbeitsumfang.
Ich habe nichts mehr davon,
die fertigen Tafeln soll meine liebe Kollegin ohne Last verwenden und
mit ihren Kindern den Unterrichtserfolg genießen, dazu habe ich
mir die Arbeit letztlich gemacht (nämlich mit einem Medium unbelastet
von der Herstellung umgehen zu können).
Es kann gut sein, dass ein
Lernmittelverlag sich der Grundidee bedient, aber ich habe es für
meine Kollegin als gänzlich neues Produkt entwickelt und angefertigt,
ich habe es ihr gewidmet.
Ich werde das Thema Farbe nochmals
in der 9. Jahrgangsstufe durcharbeiten, in einem getrennten Beitrag zur
Raumwirkung von Farbe.
Nachtrag
Ich habe in der Kürze
der Zeit nicht mehr den Übergang von drei verwendeten Grundfarben
bei Itten zu den neueren vier Grundfarben verarbeiten können. Die
Änderungen beziehen sich auf die Farbsetzung Cyan und Magenta.
Bei Grafik-Software kennt man
dies Prinzip als CMY- oder CMYK-Modell (CMYK = Cyan, Magenta, Yellow,
Black).
Von den drei Grundfarben Gelb,
Cyan und Magenta wird bei der subtraktiven Farbmischung ausgegangen.
Nach dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung arbeitet die Farbfotografie
und der 3-Farbendruck. Beim 4-Farbendruck wird zusätzlich noch mit
einem intensiven Schwarz gearbeitet, um dem Druckbild mehr Tiefe zu geben
und um reinschwarze Flächen nicht aus den drei Grundfarben mischen
zu müssen. Die Änderungen entstanden, weil das Farbenmodell
des Rechners, der Farbfotografie und dem Druck nicht mehr mit dem simplen
Schulfarbkasten überein stimmten. Dieser musste sich annähern
an die drei anderen Medien.
Den
folgenden Text entnehme ich dem Netzeintrag von Ingrid Crüger, deren
Beitrag unter http://www.darmstadt.gmd.de/~crueger/farbe/index.html
zu lesen ist.
Farben wirken auf vielfältige
Weise. Farben sind Schwingungen, die von unserem Organismus aufgenommen
werden und sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche wirken.
Sie haben somit einen großen Einfluß auf unser Wohlbefinden
und unser Lebensgefühl.
Für die Tatsache, daß
Farben als Energiestrahlung vom menschlichen Körper deutlich wahrgenommen
werden, erbrachte der Begründer der rationalen Lichttherapie, Professor
Nils Finsen, den wissenschaftlichen Beweis. Für seine Forschungsarbeit
über Licht und Farben erhielt er 1903 den Nobelpreis für Medizin.
Er konnte nachweisen, daß Farben selbständige Kräfte sind
und ihre Wirkung nichts mit Suggestion zu tun hat. Seine Versuche zeigten
eindeutig, daß Farbschwingungen, die auf den menschlichen Körper
treffen, diesen zu deutlichen Reaktionen veranlassen.
Farben ziehen die Aufmerksamkeit
auf sich. Sie lösen beim Betrachter Gefühle und Assoziationen
aus und können zu unbewußten Reaktionen führen. Diese
Wirkungen entstehen aus Erfahrungen, die verinnerlicht wurden - Erfahrungen,
die nicht unbedingt persönlicher Art sein müssen, sondern die
auch aufgrund jahrhundertealter Überlieferungen innerhalb eines Kulturkreises
lebendig sind.
Farben haben auch einen Symbolcharakter.
Zwischen den einzelnen Kulturkreisen gibt es Unterschiede in der Symbolzuordnung
von Farben, die durch die unterschiedlichen Lebensweisen bedingt sind.
Jede Farbe übt auf den
Betrachter einen bestimmten Reiz aus, der charakteristisch für diese
Farbe ist. Dies wird von einzelnen Menschen unterschiedlich empfunden,
aufgrund ihrer unterschiedlichen Natur und aufgrund der Tatsache, daß
zu einer Farbbezeichnung viele verschiedene Farbtöne gehören.
Es gibt eben nicht "das Blau", sondern viele verschiedene Blautöne.
Ebenso ist es mit allen anderen Farben. Und der Eindruck eines Farbtons
kann sich durch die farbige Umgebung beträchtlich verändern
(siehe Simultankontrast). Deshalb haben die Eigenschaften, die einer bestimmten
Farbe zugeordnet werden, auch eine gewisse Bandbreite mit positiven als
auch negativen Aspekten. Dennoch hat jede Farbe ihre eigene Qualität
und damit ihr eigene Assoziationen und Wirkungen, die für die meisten
Menschen Gültigkeit haben. Das Wissen um diese Wirkungen kann bei
der Gestaltung von Publikationen berücksichtigt werden, um Zielgruppen
anzusprechen und die zu vermittelnde Botschaft leichter zu transportieren.
Ich habe hier Assoziationen
zu den einzelnen Farben zusammengestellt, die in der Literatur ziemlich übereinstimmend für die einzelnen Farben genannt werden. Man
kann deshalb von einem hohen Prozentsatz der Allgemeingültigkeit
ausgehen.
Testen Sie doch mal selbst,
wie die Farben auf Sie wirken!
Rot ist die Farbe des Feuers.
Sie erregt Aufmerksamkeit, steht für Vitalität und Energie,
Liebe und Leidenschaft.
Sie kann jedoch auch aggressiv
und aufwühlend wirken, da sie auch Wut, Zorn und Brutalität
verkörpert.
Orange ist die Farbe der untergehenden
Sonne. Sie ist die Symbolfarbe für Optimismus und Lebensfreude. Sie
signalisiert Aufgeschlossenheit, Kontaktfreude und Jugendlichkeit, Gesundheit
und Selbstvertrauen.
Sie kann aber auch Leichtlebigkeit,
Aufdringlichkeit und Ausschweifung vermitteln und wird in unserer Gesellschaft
oft als billig und unseriös empfunden.
Gelb ist die Farbe der Sonne.
Sie vermittelt Licht, Heiterkeit und Freude. Sie steht auch für Wissen,
Weisheit, Vernunft und Logik.
Schmutzige Gelbtöne dagegen
vermitteln negative Assoziationen wie Täuschung, Rachsucht, Pessimismus,
Egoismus, Geiz und Neid.
Grün ist die Farbe der
Wiesen und Wälder. Sie ist eine beruhigende Farbe. Sie steht für
Großzügigkeit, Sicherheit, Harmonie, Hoffnung, Erneuerung des
Lebens.
Sie kann aber auch Gefühle
wie Neid, Gleichgültigkeit, Stagnation und Müdigkeit vermitteln.
Cyan, in der Umgangssprache
auch Türkis genannt, ist eine frische Farbe. Es ist die Farbe des
Meers an einem sonnigen Tag. Sie vermittelt Wachheit, Bewußtheit,
Klarheit, geistige Offenheit und Freiheit.
Cyan kann aber auch sehr kühl
und distanziert wirken und ein Gefühl von Leere vermitteln.
Blau ist eine kühle Farbe.
Sie ist die Farbe des Himmels. Sie steht für Ruhe, Vertrauen, Pflichttreue,
Schönheit, Sehnsucht.
Sie kann aber auch Traumtänzerei,
Nachlässigkeit oder Melancholie vermitteln.
Violett ist eine würdevolle
Farbe. Sie ist die Farbe der Inspiration, der Mystik, Magie und der Kunst.
Sie ist eine außergewöhnliche, extravagante Farbe, die auch
mit Frömmigkeit, Buße und Opferbereitschaft in Verbindung gebracht
wird.
Sie kann aber auch stolz und
arrogant oder unmoralisch wirken.
Magenta, im Bereich der Mode
auch Pink genannt, ist eine sanfte Farbe. In der Natur erleben wir sie
hauptsächlich als Farbe von Blüten. Sie steht für Idealismus,
Dankbarkeit, Engagement, Ordnung und Mitgefühl. Sie hat aber auch
etwas von Snobismus, Arroganz und Dominanz.
Weiß ist die Farbe von
Eis und Schnee. Sie ist ein Symbol der Reinheit, Klarheit, Erhabenheit
und Unschuld.
Sie gilt aber auch als Zeichen
der Unnahbarkeit, Empfindsamkeit und kühler Reserviertheit.
Grau ist die Farbe des wolkenverhangenen
Himmels an einem trüben Tag. Sie ist die Farbe vollkommener Neutralität,
Vorsicht, Zurückhaltung und Kompromißbereitschaft.
Sie ist eine unauffällige
Farbe, die auch mit Langeweile, Eintönigkeit, Unsicherheit und Lebensangst
in Verbindung gebracht wird.
Schwarz ist die Farbe der Dunkelheit
bzw. Lichtlosigkeit. Sie drückt Trauer, Unergründlichkeit, Unabänderlichkeit
und das Furchterregende und Geheimnisumwitterte aus.
Schwarz ist aber auch Ausdruck
von Würde und Ansehen und hat einen besonders feierlichen Charakter.
Wirkung von Farbkombinationen
Bei der Wirkung einzelner Farben
haben wir gesehen , daß es zu jeder Farbe verschiedene Assoziationen
gibt, die auch stark davon abhängen, in welchem Umfeld eine Farbe
gesehen wird. Da Farben selten isoliert auftreten, sind es meistens Kombinationen
aus mehreren Farben, die bestimmte Stimmungen hervorrufen. Rot in einer
rosafarbenen Umgebung ruft z.B. ganz andere Empfindungen hervor als Rot
in der Kombination mit Schwarz. Es gibt Untersuchungen darüber, wie
Kombinationen verschiedener Farben auf den Betrachter wirken. Die Erkenntnisse
werden besonders in der Werbebranche eingesetzt. Die folgenden Beispiele
stammen aus einer Untersuchung*, bei der die Befragten in einer großen
Fragebogenaktion aufgefordert wurden, einer Reihe von vorgegebenen Begriffen
bestimmte Farben zuzuordnen. Aus dem Ergebnis dieser Untersuchung habe
ich einige Begriffe ausgewählt und zu jedem Begriff jeweils die 3
Farben angegeben, die am häufigsten genannt wurden, in der Reihenfolge
ihres mengenmäßigen Anteils. Die erstgenannte Farbe stellt
also in der jeweiligen Kombination den größten und die letzte
Farbe den kleinsten Anteil.
Aktivität: Rot, Orange,
Gelb
Attraktivität: Rot, Blau, Weiß
Dynamik: Rot, Blau, Orange
Ehrlichkeit: Weiß, Blau, Grün
Energie: Rot, Orange, Gelb
Funktionalität: Weiß, Grau, Schwarz
Gutes: Weiß, Blau, Gold
Hoffnung: Grün, Blau, Weiß
Ideales: Weiß, Blau, Gold
Klugheit: Weiß, Blau, Silber
Leistung: Blau, Gold, Rot
Männlichkeit: Blau, Schwarz, Braun
Modernes: Weiß, Schwarz, Rot
Neues: Weiß, Gelb, Blau
Originelles: Violett, Orange, Silber
Sachlichkeit: Weiß, Grau, Blau
Schnelligkeit: Silber, Rot, Gelb
Sicherheit: Grün, Weiß, Blau
Sympathie: Blau, Rot, Grün
Vertrauen: Blau, Grün, Weiß
Wahrheit: Weiß, Blau, Gold
Zuverlässigkeit: Blau, Grün, Braun
Wirkung von Farbqualität
und -quantität
Unabhängig vom Farbton
gibt es Wirkungen, die von der Helligkeit, Sättigung oder Temperatur
einer Farbe ausgehen oder von der Anzahl der verwendeten Farben und der
Abstimmung der Farbtöne aufeinander.
helle Farben wirken leicht
und freundlich
dunkle Farben wirken düster
reine, gesättigte Farbtöne wirken dominant
entsättigte Farbtöne wirken zurückhaltend
zarte Farben vermitteln den Eindruck von Empfindlichkeit
warme Farben schaffen Nähe
kalte Farben schaffen Distanz
einzelne Farben schaffen Ordnung und Übersicht
viele Farben verwirren
Helle Farben
Helle Farben wirken leicht
und freundlich.
Sie vermitteln einen Eindruck
von Weite, von viel Raum oder auch von Leere. Sie wirken stimmungsaufhellend
und belebend. Helle Farben treten in den Hintergrund. Deshalb eignen
sie sich auch besonders gut als Hintergrundfarben für Texte und
Bilder.
Dunkle Farben
Dunkle Farben wirken düster.
Dunkle Farben vermitteln
Schwere. Sie wirken düster, bedrückend und einengend, können
aber auch Geborgenheit vermitteln. Dunkle Farben heben sich hervor.
Deshalb ist dunkle Schrift auf hellem Grund besonders gut lesbar.
Reine, gesättigte Farbtöne
Gesättigte Farbtöne
wirken dominant.
Sie können deshalb auch
laut und aufdringlich wirken. Diese Farbtöne haben eine starke
Leuchtkraft, mit der sie sich gegenseitig Konkurrenz machen. Man verwendet
sie am besten in kleinen Mengen und/oder in Zusammenhang mit ungesättigten
oder unbunten Farbtönen.
Entsättigte Farbtöne
Entsättigte Farbtöne
wirken zurückhaltend.
Entsättigte Farbtöne
sind solche, die mit einer unbunten Farbe vermischt (im Fachausdruck
"gebrochen") wurden.
Sie büßen dabei
ihre Leuchtkraft ein. Entsättigte Farbtöne wirken gedämpft,
wie hinter einem Grauschleier. Sie sind völlig unaufdringlich und
vermitteln den Eindruck von vornehmer Zurückhaltung. Sie wirken
sanft und schmeichelnd und werden deshalb auch gern im Modebereich benutzt,
wo sie auch als "Puderfarben" bezeichnet werden. Entsättigte
Farbtöne werden auch zur Darstellung von Perspektiven verwendet.
Sie lassen die Bildteile, die im Hintergrund liegen, weiter entfernt
erscheinen.
Zarte Farben
Zarte Farben vermitteln den
Eindruck von Empfindlichkeit.
Zarte Pastelltöne wirken
zerbrechlich wie Porzellan. Sie eignen sich gut als Hintergrundfarben
oder um zarte, empfindliche Sachverhalte zu unterstreichen.
Warme Farben
Warme Farben schaffen Nähe.
Sie schaffen eine persönliche,
gemütliche und anheimelnde Atmosphäre.
Kalte Farben
Kalte Farben schaffen Distanz.
Sie schaffen eine kühle,
unpersönliche Atmosphäre und vermitteln den Eindruck von Sachlichkeit
und Funktionalität.
Einzelne Farben
Einzelne Farben schaffen
Ordnung und Übersicht.
Gezielt eingesetzte einzelne
Farben wirken ordnend und strukturierend. Mit ihnen lassen sich Sachverhalte
zusammenfassen und Gegensätze heraus arbeiten. Wichtig ist dabei,
dass die Farben aufeinander abgestimmt sind und dass sie sich klar voneinander
unterscheiden.
Praktische Richtlinien
für den Einsatz von Farben
Farbe ist Information
Wenn wir Publikationen farbig
gestalten, setzen wir die Farbe als Informationsträger ein. Sie
bekommt eine unterstützende Funktion, um im Kommunikationsprozess
unsere Botschaft zum Empfänger zu transportieren. Ist unsere Farbgestaltung
gut gelungen, dann wird unsere Information vom Empfänger leichter
und bereitwilliger aufgenommen. Wir können mit Farben aber auch
das Gegenteil bewirken und mit ungünstigen Farbkombinationen Ablehnung
und Vorbehalte beim Gegenüber hervorrufen.
Richtlinien aus der Praxis
Die Farbgestaltung innerhalb
einer Publikation sollte einheitlich sein. Wenige, aufeinander abgestimmte
Farben sind günstiger als viele verschiedene Farben. Im allgemeinen
sollten nicht mehr als 4 Grundfarben verwendet werden. Um dem Betrachter
die Orientierung zu erleichtern, sollten gleiche Sachverhalte durchgehend
in der gleichen Farbe dargestellt werden. Innerhalb eines Sachverhalts
kann mit Abstufungen einer Farbe gearbeitet werden Unterschiede kann
man durch klar unterscheidbare Farben betonen. Dafür eignen sich
Farbdrei- oder -vierklänge.
Wichtiges oder Kontrastierendes
sollte man durch einen Farbkontrast, z.B. einen Warm-Kalt-Kontrast,
hervorheben. Um die Lesbarkeit von Texten zu optimieren, ist für
einen guten Hell-Dunkel-Kontrast zwischen Text und Hintergrund zu sorgen.
Einsatz von Farben
Reine, gesättigte Farbtöne
eignen sich besonders dafür, bestimmte Inhaltselemente voneinander
zu unterscheiden. Sehr helle und sehr dunkle Farbtöne unterscheiden
sich nicht so gut voneinander. Klare, reine (d.h. gesättigte) Farben
können eher für kleine Flächen eingesetzt werden, während
es bei größeren Flächen ratsam ist, die Farben mit Weiß
aufzuhellen bzw. mit Grau zu entsättigen. Je größer
die Fläche ist, desto heller bzw. entsättigter sollte die
Farbe werden. Kräftige bis dunkle Farben eignen sich besonders
für Schrift, Linien und Strichzeichnungen. Helle oder entsättigte
Farbtöne eignen sich für große Farbflächen, z.B.
als Untergrund für Texte.
Farben zur optimalen Unterstützung
einer Aussage
Um zu wissen, welche Farben
für einen bestimmten Zweck eingesetzt werden sollten, muss man
sich erst darüber klar werden, welche Aussage man treffen und welchen
Eindruck man vermitteln möchte. Will ich Seriosität und Sicherheit
vermitteln, dann benutze ich vielleicht eine Komposition aus Grün-
und Blautönen. Will ich starke Aufmerksamkeit erregen, dann könnte
ich kräftige Rot- und Gelbtöne wählen. Ich muss allerdings
damit rechnen, daß ich mit diesen Farben marktschreierisch wirke.
Eine wichtige Rolle spielt
die Überlegung, welche Zielgruppe angesprochen werden soll und
was von dieser Zielgruppe erwartet wird bzw. was bei ihr erreicht werden
soll. Wenn ich Studenten erreichen und sie für die Mitarbeit an
einem Projekt begeistern will, muss ich andere Farben einsetzen als
wenn ich mich an potentielle Geldgeber wende, denen ich ein Gefühl
von Zuverlässigkeit und Vertrauen vermitteln möchte, um sie
zur Förderung eines Projekts zu gewinnen.
Es ist wichtig, daß
die gewählten Farben mit der zu übermittelnden Botschaft übereinstimmen.
Falsch eingesetzte Farben wirken auf den Betrachter unglaubwürdig
und können Misstrauen hervorrufen.
Vor dem Einsatz von Farben
sollte man sich also folgende Fragen beantworten:
Wen will ich ansprechen (Zielgruppe)?
Welchen Eindruck will ich vermitteln?
Was soll mit dieser Gestaltung erreicht werden?
Je nach dem, wie die Antwort
ausfällt, können die entsprechenden Farben ausgewählt werden
(siehe auch Farbwirkung).
Wie Farben wirken
Farben wirken auf vielfältige
Weise. Farben sind Schwingungen, die von unserem Organismus aufgenommen
werden und sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche wirken.
Sie haben somit einen großen Einfluß auf unser Wohlbefinden
und unser Lebensgefühl.
Für die Tatsache, daß
Farben als Energiestrahlung vom menschlichen Körper deutlich wahrgenommen
werden, erbrachte der Begründer der rationalen Lichttherapie, Professor
Nils Finsen, den wissenschaftlichen Beweis. Für seine Forschungsarbeit
über Licht und Farben erhielt er 1903 den Nobelpreis für Medizin.
Er konnte nachweisen, daß Farben selbständige Kräfte sind
und ihre Wirkung nichts mit Suggestion zu tun hat. Seine Versuche zeigten
eindeutig, daß Farbschwingungen, die auf den menschlichen Körper
treffen, diesen zu deutlichen Reaktionen veranlassen.
Farben ziehen die Aufmerksamkeit
auf sich. Sie lösen beim Betrachter Gefühle und Assoziationen
aus und können zu unbewußten Reaktionen führen. Diese
Wirkungen entstehen aus Erfahrungen, die verinnerlicht wurden - Erfahrungen,
die nicht unbedingt persönlicher Art sein müssen, sondern die
auch aufgrund jahrhundertealter Überlieferungen innerhalb eines Kulturkreises
lebendig sind.
Farben haben auch einen Symbolcharakter.
Zwischen den einzelnen Kulturkreisen gibt es Unterschiede in der Symbolzuordnung
von Farben, die durch die unterschiedlichen Lebensweisen bedingt sind.
Farbmischgesetze
Das Mischen von Farben unterliegt
unterschiedlichen Gesetzen, je nachdem, ob wir es mit farbigem Licht oder
mit Farbsubstanzen (Körperfarben) zu tun haben. Die zwei wesentlichen
Farbmischgesetze sind die der additiven Farbmischung und der subtraktiven
Farbmischung.
Die additive Farbmischung
Wenn wir mit farbigem Licht
arbeiten, haben wir es mit dem Gesetz der additiven Farbmischung zu tun.
Entsprechend den drei Zapfentypen der menschlichen Netzhaut beruht sie
auf den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Durch Mischen entstehen
hellere Farbtöne. Aus einer Mischung von Rot mit Grün entsteht
Gelb, aus Grün und Blau entsteht Cyan - und Blau gemischt mit Rot
ergibt Magenta. Kommen alle drei Farben in voller Intensität und
gleichen Anteilen zusammen, ergänzen sie sich zu Weiß.
Das ist das Prinzip, nach dem
das Farbfernsehen und die Farbdarstellung am Computer-Bildschirm funktionieren.
Bei Grafik-Software kennen wir es als RGB-Modell (RGB = Rot, Grün,
Blau). Es wird manchmal auch als physikalisches Farbmodell bezeichnet.
Die subtraktive Farbmischung
Beim Arbeiten mit Farbsubstanzen
(z.B. beim Drucken) haben wir es mit dem Gesetz der subtraktiven Farbmischung
zu tun. Farbsubstanzen absorbieren bestimmte Wellenlängen des weißen
Lichts, während sie andere Wellenlängen reflektieren. Eine Farbsubstanz,
die kurzwelliges Licht absorbiert (Blau), reflektiert lang- und mittelwelliges
Licht und wird von uns deshalb als Gelb empfunden. Absorbiert eine Farbsubstanz
mittelwelliges Licht (Grün), dann reflektiert sie kurz- und langwelliges
Licht und wir sehen Magenta. Wird von einer Farbsubstanz langwelliges
Licht (Rot) absorbiert und kurz- und mittelwelliges reflektiert, dann
sehen wir Cyan.
Von diesen drei Grundfarben
Gelb, Cyan und Magenta wird bei der subtraktiven Farbmischung ausgegangen.
Gemischte Farbsubstanzen absorbieren mehrere Wellenlängen des Lichts
und reflektieren Mischtöne, die dunkler als die drei Grundfarben
sind. Die Leuchtkraft der Farben nimmt beim Mischen ab, weshalb diese
Art der Farbmischung subtraktive Farbmischung genannt wird. Aus einer
Mischung von Cyan und Magenta entsteht Blau. Magenta gemischt mit Gelb
ergibt Rot. Aus Gelb gemischt mit Cyan entsteht Grün. Mischt man
Cyan, Magenta und Gelb in voller Intensität und in gleichen Anteilen
zusammen, dann erhält man Schwarz, d.h., es wird kein Licht mehr
reflektiert.
Nach dem Prinzip der subtraktiven
Farbmischung arbeitet die Farbfotografie und der 3-Farbendruck. Beim 4-Farbendruck
wird zusätzlich noch mit einem intensiven Schwarz gearbeitet, um
dem Druckbild mehr Tiefe zu geben und um reinschwarze Flächen nicht
aus den drei Grundfarben mischen zu müssen.
Bei Grafik-Software kennen
wir dieses Prinzip als CMY- oder CMYK-Modell (CMYK = Cyan, Magenta, Yellow,
Black).
Was ist Farbe und wie nehmen
wir sie wahr?
Angeblich ist die physikalische
Welt farblos. Der Mensch nimmt Licht bestimmter Wellenlänge zwischen
400 und 700 Nanometer als Farben wahr. In der Netzhaut des menschlichen
Auges gibt es farbempfindliche Sehzellen, Zapfen genannt, in 3 verschiedenen
Typen. Sie sind für 3 verschiedene Wellenlängenbereiche des
Lichts empfindlich, nämlich für kurzwelliges, mittelwelliges
und langwelliges Licht. Die Zapfen sammeln die Farbstrahlen ihrer Wellenlänge,
die ins menschliche Auge fallen, und leiten sie ans Gehirn weiter, wo
dann die eigentliche Farbempfindung entsteht.
Eine Lichtquelle sendet Energiestrahlen
aus, diese fallen auf Materie und werden zum Teil absorbiert. Die reflektierten
Lichtstrahlen gelangen als Farbreiz ins Auge und werden auf die Netzhaut
projiziert. Organeigene Energieimpulse werden über die Nervenbahnen
ins Gehirn geleitet und dort entsteht erst die eigentliche Farbempfindung.
Kurzwelliges Licht sehen wir
als Blau, mittelwelliges als Grün und langwelliges als Rot.
Wenn sich Licht aus 2 verschiedenen
Wellenlängen zusammensetzt, sehen wir bei einer Kombination aus kurz-
und mittelwelligen Strahlen Cyan, bei mittel- und langwelligem Licht Gelb
und bei einer Mischung aus lang- und kurzwelligen Farbstrahlen Magenta.
Licht, das sich mit voller Intensität und gleichen Anteilen aus allen
3 Wellenlängen zusammensetzt, empfinden wir als Weiß. Wenn
keine elektromagnetischen Wellen des Farbspektrums in unser Auge treffen,
dann entsteht die Farbempfindung Schwarz.
Es gibt also 8 verschiedene
extreme Farbempfindungen, für die unser menschlicher Sehapparat empfindlich
ist. Sie sind die Eckpfeiler der Farbwahrnehmung und werden deshalb auch
Grundfarben genannt.
Nachgedanken:
Itten ging bei den harmonischen
Mengen-Kontrasten ( z.B. wenig Gelb als Gegensatz zu viel Blauviolett)
von willkürlich gesetzten Regelbezügen aus, als sei es eine
Norm. Dies war schon nicht ganz einzusehen. Man muss aber das Bauhaus
und seine innere Zielsetzung in seiner Zeit versuchen zu verstehen, um
Itten zu begreifen.
Persönlich bin ich zur
Ansicht gekommen, dass die Schüler die Farbkontraste aus subjektiv
verschobenen Vorlieben wählen würden und eher subjektive Tendenzen
auswählen als feste Norm-Bezüge. Freilich muss ich unterscheiden
zwischen der Zweckbehauptung, eine verschmierte Farbe sei so "gewollt"
und der Zielsetzung, eine Farbe sei eher so als so. Die Bezüge dazu
werden in der sinnlichen Wahrnehmung und sprachlichen Ausformulierung
liegen, in einem "Mehr oder Weniger", das der Schüler in
Handlung und Tun umsetzen kann.
In allen Alters- und Reifestufen
gehen die Menschen vielfältige Beziehungen ein. Es sind keine statischen
und ruhenden Bezüge und sie werden wechseln, auch das Farbempfinden
für eine Art "Norm" wird sich ändern, zumindest vom
Erleben her, und infolge dessen auch als Gefühl einer Norm.
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