Bad Doberan
Die Zisterzienserkirche des Doberaner Münsters
von Reinhard von Tümpling
Ich bin in dieser Datei einem Vorgang nachgegangen, der mich seit einiger Zeit beschäftigt und hoffentlich noch weiter bewegt. Es ist ein „Reiseweg zur Kunst“ in abwechselnder Ausdehnung, Ausdrucksweise und Qualität... Dieser Vorgang beschäftigt mit ähnlichen Erscheinungen auch andere Menschen Ich machte diese dreitägige Fahrt nach Bad Doberan mit Jorsy Anfang August 2006. Wir kannten uns bereits etwas, ich war sehr neugierig und wir hatten für diese Fahrt und den Besuch des Doberaner Münsters bereits ein wesentliches Grundvertrauen hergestellt. Die Grundlage war nötig, um die Einladung für dieses Projekt hier auszusprechen. Ich hätte diese Fahrt wohl alleine nie so gemacht und ich hätte sie sehr viel weniger deutlich erlebt. Inhaltlich, thematisch und sachfeldähnlich ist diese Reise eine Fortsetzung von: Ich war auf der Suche nach einer vollen Einwölbung des gotischen Kirchenschiffs und fand es in Bad Doberan. Die Karte nach Michelin: die Seite der Stadt: kompakt vernetzt http://www.all-in-all.com/1029/i n dex.htm
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Man kann wunderbar abends spazierengehen. Viele kleine Läden haben geöffnet...
www.mol li-bahn.de ..... eine recht erfrischende Seite
http://www.fundus.de/pub/ff34_prospekt_2001.pdf auch als Prospekt anschaulich zu lesen http://www.nv-portpilot.de/contentlanguage/6BEB9324-CB63-4575-8495-220A68F11138/de/contentareas/ http://ostseebad-kuehlungsborn.com/hafen.htm
Der Ausblick: www.friedrich-fr anz-palais.de, ein recht reiche Seite.... http://www.doberanermuenster.de/ http://www.absolut-mecklenburg.de/root/II_00_00006/index.php?seite=256#
Ich übernehme in der Folge bestehende Texte aus: http://www.absolut-mecklenburg.de/root/II_00_00006/index.php?seite=261# Das Doberaner Münster ist eine einmalige Zusammenwirkung aus einem reifen gotischen Kathedralbau nach Vorbild der französischen Kathedrale, aus Stilelementen der übrigen Hanseatenkirchen und Prägungen durch die Bauregeln der Zisterzienser. Der Zisterzienserorden entstand im Jahre 1098 in Frankreich als eine Reformbewegung des Benediktinerordens. Grundlage des Zusammenlebens ist die Ordensregel des heiligen Benedikt aus dem 5. Jahrhundert. Sehr stark geprägt wurde der Orden durch den Eintritt Bernhard von Clairvaux` zu Anfang des 12. Jahrhunderts. http://www.hi-story.de/themen/templer/templer.htm als Vorläufer Grundregeln des Mönchslebens waren Demut, Armut und Gehorsam. Armut als Lebensregel beinhaltete zum einen, dass kein Mönch etwas Persönliches besitzen durfte, aber auch, dass Klosterkirchen sehr schlicht und einfach gehalten sein sollten, ohne Schmuck und aufwendige Verzierungen. In den frühen (romanischen) Zisterzienserkirchen, die teilweise noch erhalten blieben, kann man das gut erkennen - dort finden sich einfache, glatte Formen, kaum Schmuck und wenige Ausstattungsstücke. http://www.erzabtei.de/html/Jahrbuch/2002/Zisterzienser/Zisterzienser.html sehr lesenswert http://www.erzabtei.de/html/Jahrbuch/2002/Gotik/Gotik.html http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_von_Clairvaux 1171 wird das Kloster Doberan durch den Obotritenfürst Pribislav gegründet, es wird aber 1179 zerstört und die Mönche verlieren ihr Leben. 1186 wird das Kloster erneut gegründet, aber durch den Neffen Pribislavs, Nikolaus von Rostock, an der heutigen Stelle. Das Kloster erlangt so rasch geistige, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung und Einfluss im Norden desLandes. Mit dem Bau der zweiten Klosterkirche in Doberan begann man 1294, geweiht wurde sie 1368. Zu Baubeginn lag die zisterziensische Reformbewegung also bereits 200 Jahre zurück, so dass vom einstigen Streben des Ordens nach Einfachheit nur noch wenig zu sehen ist. Doberaner Mönche sahen während ihrer Reisen in Frankreich die dort emporwachsenden gotischen Kirchen. Sie brachten diese Bauideen mit und verwirklichten sie hier. Auch in den umliegenden Hansestädten begann der Bau von gotischen Kirchen als Stadtkirchen. Einen weiteren Einfluss auch auf den Bau der Kirche übten die ansässigen Landesherren aus. Stifter des Klosters war der mecklenburgische Herzog Pribislav, der später auch in der Klosterkirche begraben wurde. Doberan wurde die wichtigste Grablege der mecklenburgischen Fürsten, die im Zusammenhang damit Geld für eine entsprechende Ausstattung stifteten. Der Baugrund des Münsters besteht aus einer sandig-erdigen Spülinsel im Zusammenfluß dreier Bäche. Eingelagerte Schotterkeile lassen Wasserbewegungen zu. Der Wasserstand des Grundwassers befindet sich ca. 1,50 m unter dem Bodenniveau. Die Umgebung besteht aus Sumpfland. Auf diesem Untergrund ließ es sich natürlich nicht leicht bauen, insbesondere nicht eine ganze Klosteranlage mit solch einer großen Kirche. Man mußte deshalb die Fundamente besonders tief legen, um einen sicheren und standfesten Bau zu gewährleisten. Im Gegensatz zu anderen Ordensgründungen suchten die Zisterzienser sich gern abgelegene und schwer zugängliche Gebiete für Klosterneugründungen entfernt von großen Städte. Dabei leisteten sie einen wichtigen Anteil an der Kultivierung und Fruchtbarmachung des Landes und waren aufgrund dieser land- und wasserwirtschaftlichen Fähigkeiten bei Landesherren durchaus gern gesehen. Zum Organismus „Kloster“ gehört eine Reihe lebenswichtiger Funktionen; die Haupttätigkeit liegt in der Landwirtschaft. Ställe, Äcker und Weiden bilden die Arbeitsbereiche der Konversen, etwa 120 erfahrene Männer. Fischerei, Imkerei, Handwerk aller Art, zeitweise sogar Glockenguss, Handel und Versorgung, Verwaltung, Gäste- und Krankenbetreuuung, Mühlenbetrieb mit Brauen und Backen und umfangreiche Bautätigkeit kommen hinzu. Bis weit in den Osten werden Ländereien erworben, Mühlen und Salzpfannen betrieben. Handel bedeutet auch Reisetätigkeit. Das Kloster wird visitiert und darf auch weiter visitieren. Als Baumaterialien dienten Ziegelsteine, da es hier ja keine Steinvorkommen wie z. B. Sandstein, wie er in anderen Klöstern verwendet wurde, gab. Für die Backsteine wurden Sand, Lehmlösung und Wasser gemischt und in Holzformen abgefüllt, getrocknet und in Feldöfen gebrannt. Die Produktionszeit für einen solchen Stein betrug drei Jahre. Die so hergestellten Backsteine im sogenannten Klosterformat (ein römischer Fuß) waren 30 cm lang, 15 cm breit, 9,5 cm hoch und ca. 8 kg schwer. Der Mörtel aus Kalkstein zum Zusammenfügen der Steine ist gipsfrei, dadurch vermied man Aufquellen und schnelles Zerbröseln und erhielt somit eine längere Haltbarkeit. Die Fundamente der Kirche sind ca. 5 m tief, für Pfeiler wurden besondere Gruben ausgehoben. Darin befinden sich mehrere Schichten großer Felsen und Feldsteinschüttungen. Dieser Bereich steht unter Wasser. In die Feldsteinschüttungen wurde eine Mischung aus ungelöschten Kalk, Sand und Ziegelbruch (ca. 150°C heiß) gegossen. Dieser Mörtel verband die Schüttung und band unter Wasser ab. Ab ca. 1,50 m Tiefe konnte mit Ziegelstein und Mörtel in die Höhe gemauert werden. Das Wasser konnte hier den Mörtel nicht sofort wegschwemmen. Die Wände zog man ab Manneshöhe mit Hilfe von Gerüsten hoch, die im Mauerwerk verankert wurden. Der nächste Bauschritt war die Errichtung des Dachstuhles und des Dachreiters, sowie das Decken des Daches. Erst dann wurden die Gewölbe gebaut. Als Grundlage dienten Holzverschalungen in Form der Gewölbe, auf denen die Gewölbe aufgemauert wurden. Verstrichen wurde mit Gußmörtel. Nach dem Trocknen wurden die Holzverschalungen entfernt und für das nächste Gewölbefeld wieder genutzt Die Gerüste für diese Arbeiten bestanden aus Holzböden, die auf die Wände des Kirchenschiffs gelegt wurden. Die Stabilisierung des Baues erfolgte hauptsächlich durch die Strebepfeiler an den Außenwänden, durch den Einbau der Bülowkapelle und der Fürstenempore an der Nordseite. Große Querbalken im Mittelschiff aus Eichenholz, sogenannte Zuganker, fangen bei statischen Veränderungen den Seitenschub der Gewölbe ab. Weitere Zuganker wurden bei Restaurierungen im 19. Jahrhundert in den Seitenschiffen und im Kapellenkranz hinzugefügt, ebenso auch verschiedene Anbauten auf der Südseite der Kirche. Bedingt durch den Niedergang des Klosters und durch die Entwicklung zur Reformation wird das Kloster 1552 aufgelöst. Die Gebäude neben der Klosterkirche verkommen zu Steinbrüchen. Quellen: http://www.klosterverein-doberan.de/ eine sehr gute Seite Weitere Links im Hinblick auf die Restaurierung von Glasfenstern: http://www.spiegel.de/kultur /gesellschaft/0,1518,429069,00.html http://www.lamberts.de/lambhome.htm http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1152898569153.shtml Benutzte Literatur: Zisterzienser-Abtei Doberan, Die Blauen Bücher, Karl Robert Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus 1995
Ich habe im Ganzen betrachtet auf dieser Reise angenehme Umstände und ein selten harmonisches Raumgefühl in einem hochgotischen Gesamtkunstwerk erlebt, eine Bereicherung, eine Weiterentwicklung und eine Festigung. Ich danke Jorsy sehr. |
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