Max Liebermann gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der Kunstgeschichte. Seine Sommervilla ist als Museum öffentlich zugänglich.
Bild: Liebermann_1_2008.jpg: das Luftbild unter Google maps, dieses lange schmale Grundstück an der Colomierstraße, sich nach vorne zum Wannsee hin öffnend... das Seeufer ist Südosten, die Straße ist nach Nordwesten.
Ich bin diese kleinen Wege gegangen und habe mir dazu Zeit genommen.
Bild: Liebermann_2.jpg: der Garten nach Westen hin |
Bild: Liebermann_3.jpg: die Ansicht vom Haus hin nach |
Bild: Liebermann_4.jpg: ebenso, nach Westen hin, rechts das kleine Kassenhäuschen..... |
Bild: Liebermann_5.jpg: der Blick von der Terrasse nach Südosten auf den kleinen Rosengarten hin.... |
Bild: Liebermann_6.jpg: der kleine nördliche Treppenabgang zum See hin.... |
Bild: Liebermann_7.jpg: ebenso.... aber der Spatz wartet bereits neugierig an der Tischkante |
Bild: Liebermann_8.jpg: der zweite Abgang zum See hinunter auf der südlichen Seite... ein Elsternpaar hat dort sein Revier... und man beachte bitte die Birken., die im Wege stehen........ |
Bild: Liebermann_9.jpg: diesen Weg begangen.. |
Bild: Liebermann_10.jpg: ein kleines Gespräch begonnen mit anderen Besuchern... sie hielten bereitwillig den Formatrahmen und spielten mit.. gleichwohl ....... Liebermann malte nicht damit... und brauchte ihn auch nicht als Hilfe zum Finden der Komposition, aber die anderen Besucher waren dankbar für das kleine heitere Intermezzo |
Bild: Liebermann_11.jpg: etwas verwirrende Suche nach der richtigen Ansicht von der Seemauer auf das Haus hin..., in Gedanken gespielt mit der Veränderung der Lage der Stühle im Garten.... |
Bild: Liebermann_12.jpg: den Formatrahmen einfach mal so in den Garten gestellt... |
Bild: Liebermann_13.jpg: wie würde diese Komposition wirken? Mehr nach rechts, mehr nach links, nach oben, nach unten? |
Bild: Liebermann_14.jpg: der Durchblick auf der Sichtachse durch den Rosengarten... |
Bild: Liebermann_15.jpg: andere erheiterte Besucher auch um das Halten des Formatrahmens gebeten und als Folge eine nette Unterhaltung gehabt.... |
Bild: Liebermann_16.jpg: eine andere Abteilung... |
Bild: Liebermann_17.jpg: entgegen gesetzt gesehen.... |
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Bild: Liebermann_18.jpg: eine Betrachterin oben im ersten Stock der Liebermann-Villa |
Bild: Liebermann_19.jpg: ebenso..... einige Bilder sind unter Glas... |
Bild: Liebermann_20.jpg: fast eine Arbeit für das Lehrbuch... |
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Bild: Liebermann_23.jpg: ein heiteres Zufallsbild.... die drei Damen wollten schon weiter gehen, und ich rief ihnen zu, sie möchten noch bitte kurz für dies Bild bleiben....... sie machten es gerne; eines der schönsten Augenblicksbilder.... |
Bild: Liebermann_24.jpg: der friedliche Ausblick.... |
Ich vergass zu erwähnen....
Diese besondere Museumsrarität besitzt im Inneren ein kleines unauffälliges Selbstbedienungscafe und das kleine Gartenhaus ist sehr reichhaltig mit Postern, guten Büchern, Postkarten und anderen Kunst-Devotionalien ausgestattet.
Bild: Spatzen_1.jpg: die munteren Spatzen draußen auf der Terrasse warten bereits darauf, einige Bröckchen zu bekommen.... |
Bild: Spatzen_2.jpg: die Spatzen beoachteten mich genau und als ich ein Bröckchen auf meine Hand legte, kam gleich ein vorwitziger Vogel und pickte es mir aus der Hand.... |
Bild: Spatzen_3.jpg: .... wie vorsichtig und fast schon zärtlich können diese Tiere sein..... |
Ich habe die Liebermann-Villa angenehm in Erinnerung. |
Links:
Max Liebermann kaufte sich 1910 diesen Garten am Wannsee, und baute darauf nach seinen Maßstäben eine Sommervilla.
Es gibt dort im Laden eine sehr gute DVD zu Liebermann zu kaufen, mit sehr guten Filmdokumenten..., mit seiner Geschichte und seinem Umfeld... „Max Liebermann“ ein Porträt, Heiderose Leopold Filmproduktion Berlin (Verfasser und Verlag).
Liebermann ist als Methode und Malvorgang nicht abgeschlossen und er muss auch offen bleiben.
Die Biografie......
Max Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin als Sohn einer wohlhabenden Familie von Kattunfabrikanten geboren. 1856 kaufte die Firma Liebermann & Co. die Wilhelmshütte (Maschinen- und Brückenbau) im schlesischen Sprottau und bald darauf die Dorotheenhütte (Eisenbahnschienen) im schlesischen Sagan. 1859 kaufte der Vater das Haus am Pariser Platz Nr. 7 neben dem Brandenburger Tor.
Ersten Zeichenunterricht erhielt er als Gymnasiast 1863 beim Maler Carl Steffeck in Berlin. Dieser erkannte sein Talent und erlaubte ihm, vorerst bis zum Abitur an den schulfreien Tagen an seinen Kursen teilzunehmen. Daneben schwärmte er für Ferdinand Lasalle, den Gründer des 1863 gegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, der im Jahr darauf verstarb.
1866 immatrikulierte sich Liebermann an der Philosophischen Fakultät der Berliner Universität, ohne jedoch Vorlesungen zu besuchen. Statt dessen entstanden sein ersten Selbstbildnis und Skizzenbuch. Gegen den Willen des Vaters schlug Max eine künstlerische Laufbahn ein. Ab 1868 studierte Max an der Weimarer Kunstschule. Er wohnte gegenüber dem Goethe-Haus. Goethe wurde dann auch seine Lieblingslektüre.
1870 nahm er kurz am Deutsch-Französischen Krieg als Sanitätsfreiwilliger teil. Die Bilder von verwundeten und sterbenden Soldaten sollten ihn den Rest seines Lebens verfolgen.
1871 besuchte er den ungarischen Maler Michael von Munkácsy in Düsseldorf und machte eine kurze Reise nach Holland. Später sollte er regelmässig im Nachbarland künstlerische Inspiration finden.
Bereits Liebermanns erstes grosses Bild, Gänserupferinnen, sorgte 1872 in Hamburg nicht nur wegen seiner handwerklichen Qualität für grosses Aufsehen, sondern brachte ihm auch wegen der Gewöhnlichkeit des Themas den verkaufshindernden Ruf ein "Maler des Hässlichen" zu sein ein.
Nach einer Reise nach Paris folgte ein erster längerer Aufenthalt in Holland, wo das Bild Konservenmacherinnen entstand, das 1873 in Antwerpen gezeigt wurde.
1873 übersiedelte Liebermann von Weimar nach Paris, um den verehrten Malern der Schule von Barbizon nahe zu sein. Unter deren Einfluss hellte sich seine bis dahin dunkle Farbpalette auf.
1874 erzielte er mit den Gänserupferinnen einen Achtungserfolg auf dem Pariser Salon. Den Sommer und Herbst verbrachte er in der Malerkolonie von Barbizon bei Fontainebleau, wo er im Jahr darauf verstorbenen Maler Jean-François Millet zu malen ländlicher Szenen wie Kartoffelsammlerin und Kartoffelernte angeregt wurde.
Ab 1875 schob Liebermann jährliche Aufenthalte in Holland ein, wo er die Intimität des einfachen Lebens schätzte, die er in seinen unprätentiösen Werken darstellen wollte. Beeinflusst wurde er, insbesondere in der Porträtkunst, von der unmittelbaren und lebendigen Malweise von Frans Hals (Jenns E. Howoldt).
1875 malte er neben Paris erneut in Barbizon. Im folgenden Jahr reiste er nach Holland, wo er in Haarlem Frans Hals kopierte. 1877 malte er in Holland das grossformatige Bild Schwimmbad, in dem er zum ersten Mal das Motiv "badende Knaben" verarbeitete.
1878 ging Liebermann für zwei Monate wegen Krankheit nach Venedig. Von dort zog nicht mehr nach Paris, sondern nach München, wo er bis 1884 lebte. 1879 sorgte Liebermanns Bild Der zwölfjährige Jesus im Tempel für einen Skandal auf der Internationalen Kunstausstellung in München, weil es von der Kritik als Angriff auf den christlichen Glauben gedeutet wurde. Antisemitische Reaktionen waren die Folge. Liebermann hatte in dem Werk Studien in den Synagogen von Amsterdam und Venedig verarbeitet, das biblische Ereignis in die Gegenwart verlegt und als realistische, alltägliche Gesprächssituation in jüdischer Umgebung dargestellt. Liebermann übermalte später als Folge der Kritik Partien des jüdischen Jungen und passte ihn so dem konservativen Jesusbild an.
Von Künstlerkollegen war das Werk verteidigt worden. In Zeit des Skandals fällt denn auch der Beginn von Liebermanns Freundschaft mit Wilhelm Leibl. Daneben lernte Liebermann in seinen Münchner Jahren auch den Maler Fritz von Uhde kennen, der unter seinem Einfluss zur Freilichtmalerei fand.
Im August 1884 heiratete Liebermann die resolute, zehn Jahre jüngere Martha Marckwald aus der Familie Haller, von der ein Zweig in Hamburg lebte. Die Schwester seiner Frau war bereits mit seinem Bruder Georg verheiratet. Im Dezember zogen Max und Martha nach Berlin. Die Hochzeitreise führte das Ehepaar nach Holland. Im folgenden Jahr wurde die Tochter Käthe geboren.
Die Weltausstellung von 1889 in Paris anlässlich des 100. Jahrestages der Französischen Revolution wurde von der Deutschen Reichsregierung boykottiert. Liebermann gelang es dennoch, einen Pavillon mit Werken deutscher Gegenwartskünstler zu eröffnen. Die ihm verliehene Auszeichnung eines "Ritters der Ehrenlegion" durfte er auf Anordnung Berlins nicht annehmen.
Liebermann reiste oft im Sommer nach Holland - ohne seine Frau. Dort fand er die Inspiration, die ihm in Paris, München und Berlin fehlte. In den späten 1880er Jahren wandte sich Liebermann der Technik des Pastells zu. Gleichzeitig entwickelte sich seine Malerei von naturalistischen "Arbeitsbildern" weg und hin zu spontanen und skizzenhaften Momentaufnahmen im Stile impressionistischer Freilichtmalerei.
1892 gründete Liebermann die oppositionelle Künstlervereinigung der Elf, die eine erste Ausstellung organisiert. Da ihm zum wiederholten Mal die Grosse Goldene Medaille bei Ausstellungen der Akademie verweigert wurde, stellte er in den folgenden Jahren nur noch in Privatgalerien aus. Nach dem Tod der Mutter 1892 zog er ins Haus des Vaters am Pariser Platz.
Der Vater verstarb 1894, wodurch Max wie seine Geschwister Miterbe eines Millionvermögens wurde. Die (Alte) Nationalgalerie in Berlin erhielt aus dem Nachlass des Vaters das Bild Gänserupferinnen. 1895 erhielt Liebermann bei der Internationalen Ausstellung in Venedig den 1. Preis für sein Pastellporträt von Gerhart Hauptmann.
1896 begann Liebermanns Freundschaft mit dem neuen Direktor der Berliner Nationalgalerie, Hugo von Tschudi. Mit dem Streiter für den Impressionismus reiste er nach Paris. Dort besuchten sie den Kunsthändler Durand-Ruel, der Monet und Renoir förderte, sowie den Maler Edgar Degas in dessen Atelier. Liebermann wurde in Paris definitiv in die Ehrenlegion aufgenommen. In London besuchte er James McNeill Whistler, als zur Verleihung der Ehrendoktorwürde an seinen geliebten jüngeren Bruder Felix nach Oxford reiste.
Zu seinem 50. Geburtstag erhielt Max Liebermann 1897 die lang ersehnte Grosse Goldene Medaille und wurde zum Professor der Berliner Akademie ernannt, an der er allerdings kein Lehramt übernahm.
1898 war er Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Berliner Secession, zu deren Vorsitzendem er im Jahr darauf gewählt wurde. Die Secession wandte sich gegen die Bürokratisierung und Willkür von Wilhelm II. und Anton von Werner bei den offiziellen Kunstausstellungen. Anton von Werner war der bevorzugte Maler des Kaisers, weil er die jüngste Geschichte wie Schlachten, die Kaiserproklamation in Versailles und Hoffestlichkeiten realistisch und effektvoll ins Szene setzte. Als Präsident der Secession (bis 1911) setzte sich Liebermann vehement für die von Anton von Werner abgelehnte Moderne ein.
1905 wehrte sich Liebermann gegen antisemitische Angriffe durch den Kunsthistoriker Henry Thode. 1906 folgte eine bedeutende Sonderausstellung zu seinem 60. Geburtstag. 1909 kaufte er sich ein Grundstück am Wannsee, auf dem im Sommer 1910 sein "Wannseeschlösschen" fertiggestellt wird.
Wegen der Zurückweisung von der Secessionsausstellung vom Frühjahr 1910 brach ein Konflikt zwischen 27 Expressionisten und anderen vorwiegend jungen Künstlern der Moderne auf der einen sowie Naturalisten und Impressionisten auf der anderen Seite aus. Die wie Emil Nolde und Max Pechstein "Zurückgewiesenen" gründeten die "Neue Secession". Nolde schrieb im Dezember einen Protestbrief an den Herausgeber der Zeitschrift Kunst und Künstler, Karl Scheffler. An Liebermann, den er als Präsidenten der Secession als Urheber der Behinderung der jungen Modernen betrachtete, schickte er eine Kopie. Liebermann erklärte auf der Generalversammlung der Secession vom 19. Januar 1911 seinen Rücktritt und legte noch im selben Jahr den Vorsitz nieder.
1912 wurde Liebermann zum 65. Geburtstag der Orden von Oranje-Nassau durch die niederländische Königin verliehen. Zudem wurde er in den Senat der Berliner Akademie der Künste gewählt.
1913 spaltete sich die Sezession, als von der Frühjahrsausstellung Zurückgewiesene dem Vorsitzenden, dem Kunsthändlers Paul Cassirer, vorwarfen, zu sehr seine Händlerinteressen wahrzunehmen. Sie gründeten im März 1914 die Freie Secession. Liebermann wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Von 1920 bis 1933 war Liebermann Präsident der Preussischen Akademie der Künste. 1933 trat er aus der Akademie als Mitglied der Künstlergenossenschaft und des Senats aus und legte die Ehrenpräsidentschaft wegen antisemitischer und politischer Säuberungen durch die Nationalsozialisten nieder, noch bevor sie ihn rauswerfen konnten. Er machte sich keine Illusionen über die Diktatur. Laut Biograf Dietrich Gronau wurde Liebermann allerdings nicht mit einem Mal- und Ausstellungsverbot belegt.
Liebermann liess sich noch zum Ehrenpräsidenten des Mitte 1933 gegründeten Kulturbundes Deutscher Juden wählen. Dem hebräischen Dichter Chaim Nachman Bialik schrieb er am 28. Juni 1933, dass er früher in ihren Gesprächen zu erklären suchte, warum er dem Zionismus fern gestanden sei. Heute denke er anders: "So schwer es mir auch wurde, ich bin aus dem Traum, den ich mein langes Leben geträumt habe, erwacht."
Max Liebermann verstarb am 8. Februar 1935 mit 88 Jahren in Berlin und wurde auf dem jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee beigesetzt. Wenige Stunden nach seinem Tod bat seine Witwe den Bildhauer Arno Breker, dem Verstorbenen die Totenmaske abzunehmen. Die grausige Ironie wollte es, dass Breker danach zum führenden Bildhauer der Nazis aufstieg und sich der besonderen Gunst von Hitler und Goebbels erfreute.
Wer sich die Mühe macht, am Wannsee über die kleine Colomierstraße 500 Meter etwas weiter über das typische Berliner Kopfsteinpflaster zu fahren, kommt zu einem weiteren Herrenhaus. Die furchtbare Wannseekonferenz fand hier statt.
Ab hier begann der völlig neue und oft erheiternd frische Teil dieses Berlin-Besuches.
Ich fuhr mit Navi leicht, glatt, ohne Stress und Sorgen und wir hatten uns zu einem Treffen verabredet.....
Google Maps: Berlin, Bergmannstr
Bild: Chamisso-Platz.jpg: in Kreuzbergs oberem Teil, ein gutes saniertes Wohnviertel....
Literatur:
Kreuzberg-Chamissoplatz, Propolis-Verlag, Alf Bremer u.a., ISBN 978-3-9810108-0-0, das Buch zur Ausstelung „Über den Berg“, seit 2003.....
Die Lokalpostille: „Kiez und Kneipe“
Der Spaziergang:
Ein Ansichtsschwerpunkt war die zum Teil oberirdisch auf Stelzen verlaufende U-Bahn.
Google Maps: Berlin, am Oberbaum
Wenn man durch Kreuzberg weiter und über die Oberbaumbrücke fährt und nach Norden zur O2-Arena abbiegt, sieht man die Reste der Mauer.
Die Arena ist Heimspielstätte des Eishockeyvereins Eisbären Berlins sowie des Basketballvereins Alba Berlin. Sie wird außerdem für andere Veranstaltungen, wie z.B. als Bühne für weitere Sportevents oder Konzerte sowie als Versammlungsraum benutzt.
Wir haben sie weit hinter uns im Rücken gesehen, auf der anderen Seite der Mühlenstraße. Auf unserer Seite lag die Mauer, ein stehen gelassenenes Teilstück in all ihrer furchtbaren politischen Hässlichkeit, bemalt, schrill, grell, lächerlich behübscht.
Bild: Mauer_1.jpg: .........
Bild: Mauer_2.jpg: ..........
Touristen standen an der Spreeseite der Mauer herum... sie ist nur noch ein wütend angefressenes Denkmal...
Das Ufer wird neu begrünt, frischer Humus und Folien überdecken den gestampften Bauschutt und Rasen wird angesät werden. es wird ein heiteres Spreeufer werden...
Wir setzten uns auf die neuen flachen Stufen und sahen den voll besetzten Besichtigungsschiffen zu. Hörten das abendliche Musikgewummere auf der anderen Seite, genossen die weiche Luft... die riesige Reklametafel störte irgendwie... verlegen den Blick zur Oberbaumbrücke gewendet, wo die Lichter der Autos blinzelten schon...
Es war Zeit, heim zu fahren..
Ich habe noch einen anderen Ansatz zu Berlin durch Frau-W aufgenommen, der mir fremd war. Wir sind zusammen hingefahren und ich war angenehm über dieses Industriedenkmal überrascht, das sich erst aus dem Gesamteindruck heraus erschloss.
Bild: Eisenbahn_1.jpg: verrottende und ausgefressene gestapelte Bohlen
Bild: Eisenbahn_2.jpg: die Lokomotive.... ein furchtbares schreckliches Ungetüm in frischer Wildnis..., neu lackiert in Schwarz und rot, aber die blanken Treibstangen fehlten zu meinem Glück... vielleicht werden sie einmal verchromt wieder an die großen Treibräder angebaut... und das wilde Tier erwacht auch ohne glühende Kohle zu geheimnisvollem Leben...
Frau-W und ich gingen in Gedanken verloren weiter und suchten das neue; überall überwachsene Geleise, bis zur Schienenoberkante zugeschüttet, leicht und bequem begehbar... von Bäumchen überwachsen, wie Liebermanns Gartenweg zum Wasser hin.
Bild: Eisenbahn_3.jpg: die unerwartete schwere Drehscheibe inmitten des Grüns...
Bild: Eisenbahn_6.jpg: Wir gingen langsam in die Halle, von einem Wärter begleitet und sahen uns um... eine geschweißte rostige Plastik lag am Boden und wartete auf ihren Abtransport... und ich lernte industrielle Ästhetik neu sehen... |
Bild: Eisenbahn_4.jpg: ein Hüften tiefer Inspektionsgang- wie konnten Eisenbahner dort nur arbeiten... die Schienen standen bereits schief |
Bild: Eisenbahn_7.jpg: die Rückwand der Halle von innen... eine Wandmalerei der alten Reichsbahn der DDR... |
Bild: Eisenbahn_8.jpg: unerwartet verwirrend der kleinere abgeteilte Raum. Ein Jukebox, eine einsame Geschirr-Spüle, rohe Bänke, aufgeschichtetes Kaminholz, graue riesige minimalistische moderne Gemälde an den Wänden... an zentraler Stelle eine riesige Feuerstelle mit Schmiedekamin |
Bild: Eisenbahn_Frau_W_1.jpg: riesige schmutzige Fenster |
Bild: Eisenbahn_Frau_W_2.jpg: riesige schmutzige Fenster |
Bild: Eisenbahn_5.jpg: Abeiter neben an klopfen Bleche in die genaue Lage.......eine Großplastik aus rostigem Eisen wird zum Schweißen vorbereitet, eine Auftragsarbeit |
Bild: Eisenbahn_9.jpg: Im Vorhof der Halle, daußen.... ein Grill, recht heiter und unbekümmert zusammen geschweißt |
Bild: Eisenbahn_Frau_W_3.jpg: beim Suchen der weiter führenden Schienen an der Mauer, eine nahezu absurde Situation.... |
Bild: Eisenbahn_10.jpg: rosa angemalte Mauerteile, ein Koks-Bett, ein Gehsteig ins sinnlose Nirgendwo...... |
Bild: Eisenbahn_11.jpg: der Spaziergang ans Ende Wildnis... |
Bild: Eisenbahn_12.jpg: angekommem, umgekehrt. In die Röhre, hinaus aus der Röhre..... Dahinter und draußen gibt es eine Untertunnelung für den Autoverkehr, und die neuen Gleise des ICE lassen diesen fast geräuschlos in gehöriger Entfernung vorbeifahren. Wir blieben hier noch ein bisschen in der abgeschiedenen Welt auf einer Eisenplastik sitzen und mussten dann heim. Ich persönlich habe durch diese Ansammlung von lose gegliederten sinnlosen Teilen durchaus eine Bereicherung erfahren. |
Ich habe diesen Besuch mit Frau-W sehr gerne gemacht.
Im nachhinein denke ich an das Buch: Hölzler Wilfried, „Gehen, wo man nicht mehr fahren kann“, 36 Euro, ISBN 3-927781-37-1, Obermayer.
Wer dem etwas abgewinnen kann und sich auf der sicheren Seite weiß, wird dies Buch mögen...
Wer den sinnlosen Schmerz mag....
Ich musste aber zugleich auch an „Fahrenheit 451“ denken... das Ende des Films, Francois Truffeaut.
Ein Stadtteilspaziergang
Ich habe zwei Knotenpunkte Kreuzbergs gewählt, die nicht unterschiedlicher sein können. Den Chamissoplatz-Bergmann-Kiez und die Gegend um den Oranienplatz bis hin zur Oberbaumbrücke.
Wir starten bei sanftem Nieselregen, im Hintergrund laute Lifemusik, die aus meinem Haus im Erdgeschoß ertönt .Die Einweihung des Friseursalons.
In die Seitenstraße hinein, entlang an sanierten Hausfassaden im Gründerstil, schön anzusehen. Die Kopfsteinpflasterstraße schimmert feucht vom Regen.
Kaum gelaufen, der erste Stopp in der Kiezkneipe am Chamissoplatz. Ein wenig Plauderei mit Freunden, einen Tee und weiter geht’s.
Es hat aufgehört zu regnen, wir schlendern die Bergmannstraße hinunter. Eine belebte kleine Straße vorbei an Cafés und Trödlern. Einen kurzen Blick in die Markthalle, um dann die Runde zu beenden und mit dem Auto in Richtung Oranienplatz weiter zu fahren.
Ein paar Schritte zu Fuß zum Engelbecken, vorbei an großen Steinquadern bis an die Stelle, wo zu Mauerzeiten die „Welt Westberlins/Kreuzbergs“ zu Ende war.
Erneut eine kurze Pause bei Eis und Martini.
Weiterfahrt in Richtung Oberbaumbrücke. Ein Spaziergang an der Mauergalerie entlang auf der Spreeseite durch die Baustelle mit Abdeckplanen und Erdhaufen zur geplanten Begrünung des Ufers bis hin zur neuen Anlegestelle der O2-Arena.
Ein doch recht imposanter Bau, doch wir lassen ihn im Rücken liegen, setzen uns auf die Stufen der Anlegestelle und lauschen bei wieder aufkommendem Nieselregen dem Konzert, welches über die Spree bis zu uns hinüber wabert. Wir sind still, beobachten die vorbeifahrenden Boote und genießen die Atmosphäre. Es wird dunkel, die Lichter gehen an und es wird langsam etwas kühl. Heimfahrt.
Tag Zwei
Fahrt mit dem Auto zur überirdisch verlaufenden U-Bahnlinie 1 in Kreuzberg. Kontrast eines sanierten Hauses neben einem unsanierten.
Die Station „Görlitzer Bahnhof“ mit Bahn und Blick nach unten, sowie in die geöffnete Bahntüre. Am Aufgang spiegelten sich die Fenster in einer Pfütze.
Sammeln von Taubenfedern unterhalb der Bahn.
Weiterfahrt nach Schöneberg durch eine Laubenkolonie auf der Suche nach dem „Südgelände“.
Ein surrealer Spaziergang
Ein schon lange stillgelegtes S-Bahngelände mit all seinem Charme und Kreativität an Ausrangiertem. Die Natur erkämpft sich ihr Dasein zurück.
Eine imposante Dampflok inmitten von Geäst, überwucherte Schienen, die ins Nichts führen, bis hin zu einem Wendeplatz und diversen Schächten, die eher schon unheimlich scheinen, wenn man sie durchquert.
Das Gelände ist nahezu menschenleer und daher kommen wir mit einem dort wohnenden Mitarbeiter ins Gespräch. Er führt uns, immer in Begleitung seines Hundes, herum. Wir haben die Möglichkeit, die riesige Werkshalle zu betreten und uns dort umzusehen. In einem Teil der Halle wird an einem neuen Projekt mit großen Metallplatten geschweißt. Ansonsten liegt sie mächtig und fast leer vor uns. Riesige Fensterfronten lassen durch die geteilten Scheiben eher diffuses Licht hinein.
Etwas abseits liegt das sogenannte Kaminzimmer, was als Veranstaltungsort gerne vermietet wird. Genauso wie der Rest der Halle. Große Bilder zieren die Backsteinwände des Raumes. Es riecht nach abgestandenem Feuer. Eine Musikbox steht einsam unter einem der großen Fenster. Und natürlich der Kamin mit Sitzgelegenheiten.
Eine sehr stille Atmosphäre und doch kraftvoll.
Wir sehen uns im Hof noch einige Kunstwerke an, immer im Gespräch mit dem Mitarbeiter des Geländes. Ein mächtiger Grill fällt uns ins Auge.
Dann schlendern wir noch mal in die andere Richtung, entlang an überwucherten Gleisen, die an einer bunt bemalten Mauer verlaufen bis zum Moosgarten. Dann führt uns der Weg durch eine überdimensionale Röhre zurück zur Werkshalle.
Nun lassen wir alles noch zum Ausklang ein wenig auf uns wirken und setzen uns für einen Moment.
Heimfahrt.
Bild: Berlin_2_2008.jpg
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