PEN PARTNER und INTUOS
A4 regular: Test zweier WACOM-Grafiktabletts
Die Benutzerfreundlichkeit von Software und Eingabegeräten spielt bei der Kommunikation mit dem Computer eine immer wichtigere Rolle und wird daher mit schnellen Entwicklungsschritten vorangetrieben. Kaum hat man sich an mehr oder weniger einprägsame DOS-Befehle über die Tastatur gewöhnt, braucht man leichtverständliche Ikons nur noch mit der Maus anzuklicken. Nun scheint gerade im künstlerischen Bereich auch dieses inzwischen liebgewonnene Eingabegerät schon wieder zum alten Eisen zu gehören. Wer hier mit einem fortschrittlichen Medium kreativ sein möchte, benutzt digitale Grafiktabletts. Ob die ursprünglich eher im CAD-Bereich verwendeten Grafiktabletts auch für den Kunstunterricht zu empfehlen sind, soll hier anhand zweier WACOM-Eingabegeräte erörtert werden. Dabei steht nicht zur Diskussion, welches Medium für kreatives Arbeiten besser geeignet ist, digitaler Stift oder konventioneller Pinsel, da außer Zweifel steht, dass Schüler auch heute noch lernen sollen, mit herkömmlichen Mitteln umzugehen. Vielmehr steht hier die Frage im Vordergrund, inwieweit Grafiktabletts für künstlerische Arbeiten geeigneter sind als die Maus und inwiefern sich hierfür die höhere finanzielle Aufwendung lohnt. Abtastabstand, -auflösung bzw. -genauigkeit, Drucksensitivität oder auch „Grafik- Power- Fun- Stift" sind nur einige der Begriffe, mit denen man sich im Bereich des elektronischen Zeichnens auseinandersetzen muß und wenn man den Werbeversprechungen der Hersteller Glauben schenken darf, können alle Vorurteile gegenüber dem digitalen Malen getrost zur Seite geschoben werden, denn noch „natürlicher" kann Malen kaum sein. Die Firma WACOM, die ihre Grafiktabletts
sowohl für den professionellen Bereich als auch für den Freizeitbereich
anbietet, ist einer der weltweit führenden Hersteller elektronischer
Tabletts.
Über die mitgelieferte Software lassen sich die Tabletts ohne größere Probleme an den PC anschließen und installieren. Der kabel- und batterielose Stift kann aufgrund eines zusätzlichen, vom Benutzer individuell programmierbaren Seitenschalters alle Funktionen der Maus übernehmen, womit diese überflüssig wird. Ein wirkliches Problem, wie der Doppelklick mit dem Stift, hat WACOM mit dieser Zusatztaste elegant gelöst. Der Umstieg von der Maus zum digitalen Stift ist denkbar einfach. Seine Handhabung unterscheidet sich nicht von herkömmlichen, so dass Rechts- wie Linkshänder ihre gewohnheitsmäßige Haltung konventioneller Stifte beibehalten können. Je nach Software wird sowohl drucksensitives als auch neigungssensitives Malen unterstützt, d.h. je nach Druckintensität werden Strichstärke und Farbdichte verändert und realistische Schwung- und Kritzelbewegungen simuliert. Etwas gewöhnungsbedürftig ist nur das Führen des Stiftes auf der glatten Fläche. Diese hat eine sehr viel geringere Reibung als ein Mauspad, so dass der Stift am Anfang etwas wegrutschen kann. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase dürfte dies jedoch kein Problem mehr darstellen. Das Tablett erlaubt dem Nutzer, eine flexiblere Haltung einzunehmen, als dies mit der Maus möglich ist. Aufgrund des langen Verbindungskabels zum Rechner kann man das Tablett z.B. für schnelle Scribbles auf den Schoß legen. Allerdings gilt dies eher für den PEN PARTNER, beim INTUOS A4 regular dürfte dies wegen der Größe schwieriger sein. Eine positive Neuerung hat WACOM mit einer Folie erzielt, die sich über der aktiven Fläche hochklappen läßt. Da der Stift das Tablett nicht unmittelbar berühren muß, können unter der Folie Vorlagen abgelegt und durchgepaust werden. Mit den hier vorgestellten Grafiktabletts hat WACOM Geräte auf dem Markt, die für den Kunstunterricht auf jeden Fall eine Bereicherung sind. Bildbearbeitung, -retusche oder Fotomontage, vor allem aber freies kreatives Arbeiten ist mit den Tabletts in einer Weise möglich, die man nicht mehr missen möchte, wenn man sie einmal ausprobiert hat. Sollten im Kunstunterricht daher grafikfähige Computer zur Verfügung stehen, wird sich die Anschaffung einiger Grafiktabletts sicherlich lohnen. Je nach Budget reichen die kleineren PEN PARTNER allemal aus, doch sind zusätzlich ein bis zwei größere INTUOS-Geräte pro Computerraum durchaus zu empfehlen. Wenn auch der Firmenslogan „so natürlich wie Stift auf Papier" etwas zu gewagt erscheint, hat WACOM mit diesen Tabletts doch erreicht, dass die individuelle Handschrift des Schülers nicht mehr gänzlich von der Maus „geschluckt" wird. Den Anspruch, digitales Malen nicht mehr von konventionellem unterscheiden zu können, erfüllen die vorgestellten Tabletts freilich noch nicht, doch sollte dies ohnehin nicht Ziel des Kunstunterrichtes sein. Nach telefonischer Auskunft plant WACOM Schulprojekte. Bei Interesse bitte an die folgende Kontaktadresse wenden: WACOM Europe GmbH
Tel.: ++49 (0) 2131 - 1239 - 0
|