FRAKTALE BILDER

Fraktalprogramme bieten erstaunliche Möglichkeiten für experimentelle surrealistische Gestaltungen - Phantastische Bilderwelten, Bilder des Zufalls ohne bewußte zielgerichtete Absichten.
Die Beschäftigung mit diesem Genre ist faszinierend, macht viel Spaß und bringt wunderschöne Ergebnisse von hohem künstlerischen Wert. Der kreative Anteil beim Erzeugen dieser Bilder ist allerdings gering; entsprechende Unternehmungen müssen mehr als Spielerei, Suchen und Auswählen angesehen werden, da dabei wenig gestaltend und eigenschöpferisch vorgegangen wird. Der Anteil des Zufälligen kann aber den kreativen Prozeß deutlich fördern - das Vorgehen ist weniger von gestaltender Logik bestimmt als von spielerisch freiem Experimentieren. Eine große Rolle kann die weitere Verwendung und Verarbeitung dieser Bilder oder Bildteile für neue Bilder spielen.
Fraktale Bilder bestimmten neben abstrakten und geometrischen Bildern die frühe Entwicklungsgeschichte der Computerkunst.
Die Mischung von Mathematik, Kunst und Zufall/Experiment beruht auf einer Theorie zur Entwicklung von Zufallsmustern des Mathematikers
Mandelbrot. Auf Grund der eigenartigen Ausgangsform, die in der Tiefe der Bilder immer wiederkehrt, spricht man oft von „Apfelmännchen“.

Da sich die Grundstruktur in Fraktalbildern immer wieder wiederholt, werden sie manchmal als „selbst-ähnliche Gebilde“ bezeichnet. Die Mathematik der Fraktalen ist überall, auch in Grundstrukturen der Organismen. In der Natur findet man sie in der Verzweigung von Bäumen, in den Adern von Blättern, im Blumenkohl, in den Konturen von Küstenlinien, in den Gipfeln von Bergen und in Cumuluswolken. Das Aufbauprinzip zeigt sich in immer wiederkehrender Struktur bei zunehmender Vergrößerung.

FRAKTALES ZEICHNEN


Mit dem Programm
Fractal Paint können unterschiedliche Fraktalgebilde gezeichnet werden (durch Laden verschiedener Werkzeuge in die Toolbox). Die beim Zeichnen sich ergebende Verzweigung (bei Bäumen) oder Dichte kann über eine „Level“-Regelung gesteuert werden.

Mit dem „Tree“-Tool lassen sich Baumlandschaften erfinden.

 

Die anderen Tools sind mehr geometrischer oder ornamentaler Art, einige auch farbig; für einen nutzbringenden Gebrauch dürfte es wichtig sein, gezielt ein sinnvolles Anwendungsverfahren vorzugeben.
In der Toolbox von Fractal Paint sind auch noch die üblichen Zeichenwerkzeuge zur Verwendung bereit.
Unangenehm ist es, daß Fractal Paint die Bilder in einem eigenen Dateiformat abspeichert. Zur Weiterverwertung der Bilder gibt es aber 3 Möglichkeiten:
- einen Screenshot machen (das ist die beste Methode)
- Ausdruck der Bilder
- mit Hilfe des „Pfeil“-Tools ein Gebilde markieren, in die Zwischenablage kopieren und dann in „Paint“ einladen und speichern (leider kann dabei aber immer nur ein Bildobjekt markiert werden).

FRAKTALES FORSCHEN

Das Eintauchen in die Fraktalwelten ist mit Winfract (Fractint for Windows) oder Aros Fractals möglich. Diese Programme stellen eine schier unendliche Fülle an fraktalen Ausgangsmustern bereit, in die dann unbegrenzt hineingezoomt oder wieder herausgezoomt werden kann. Dabei sind auch noch verschiedene Farbpaletten wählbar. Leben kann in die Bilder durch Farbbewegung gebracht werden; die Animation wird durch ein Colorcycling-Verfahren bewerkstelligt. Achtung: Winfract startet erst, wenn eine "Color Map" geladen wird (Menü Colors/Load Color Map), am besten zuerst "default map".
Für schnelles Arbeiten empfiehlt es sich, mit einer kleineren Bildgröße zu forschen und erst danach das gewünschte Bild größer berechnen zu lassen (Menü „View“). Einige „Fractal Formula“ brauchen sehr lange zur Berechnung!
Mit gedrückter linker Maustaste wird ein Auswahlbereich markiert (Hineinzoomen), der dann auch noch verschoben werden kann. Durch Doppelklick wird der Auschnitt berechnet. In diesen zoomt man sich wieder hinein und taucht so immer tiefer in das Fraktal ein. Man kann auch wieder in entgegengesetzter Richtung weiterarbeiten (Herauszoomen).
Zum sinnvollen Einsatz ist es ratsam, einige Grundmuster der riesigen Bibliothek „Fractal Formula“ zu testen und am besten auszudrucken. Ferner sollte die Weiterverwendung der Bilder für verschiedenste künstlerische Gestaltungen angestrebt werden (auch als Ausschnitte, für Hintergründe, für Fotomontagen, usw.).

Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Technik ermöglicht die Berechnung der Bilder als räumliche Gebilde .

Auf dem Sharewaremarkt gibt es Programme zur Beschäftigung mit Fraktalen, z. B.:

Aros Fractals, Freeware, http://www.ArosMagic.com

Winfract/Fractint for Windows, Version 18.21, Freeware, http://shareware.com

Fractal Paint, http://shareware.com

"Kai's Power Tools" beinhalten als "Plug-in" für alle gängigen Malprogramme einen Fraktal-Generator, http://www.metacreations.com/downloads